Wie das "Wall Street Journal" berichtet, will Microsoft Klick-Betrügereien bei Online-Anzeigen nicht länger hinnehmen und hat nun zwei US-Unternehmen verklagt. Die beiden Firmen schalteten Anzeigen aus Microsofts adCenter-Werbeplattform und bekamen jeweils einen Betrag vergütet, sobald ein Besucher auf eine Anzeige geklickt hat. Den beiden Unternehmen wird jetzt vorgeworfen, die Klicks ergaunert zu haben. Microsoft wurde auf den Fall aufmerksam, nachdem tägliche Klick-Anzahl von zuvor täglich 75 plötzlich auf mehrere Tausend zunahm.
Die von Microsoft als "Klickwäsche" (in Analogie zur Geldwäsche) bezeichnete Betrugsmasche funktionierte im aktuellen Fall wie folgt: User wurden auf eine mit Werbebotschaften vollgepflasterte parkierte Domain geführt, teilweise auch mit unsichtbaren Ads im weissen Randbereich. Erfolgte nun ein Klick auf diese Site, wurde der Traffic auf die Site des betrügenden Unternehmens umgeleitet, da mit anderslautenden Referrer-Informationen ausgestattet, wodurch die Klicks in Microsofts Ad-Center als regelkonforme Klicks auf die Werbebotschaften registriert wurden. Teilweise sollen auch Bot-Netze genutzt worden sein, um die User auf die parkierten Domains zu dirigieren.
Laut einem Microsoft-Anwalt wird das Verfahren selbst in der Hacker-Community von vielen für technisch nicht umsetzbar gehalten; leider sei dies aber durchaus möglich.