Garmin verlegt Firmensitz in die Schweiz

Wie die "NZZ am Sonntag" in der gestrigen Ausgabe berichtete, verlegt Garmin seinen Firmensitz nach Schaffhausen. Das US-Unternehmen ist spezialisiert auf Navigationsgeräte, erzielte vergangenes Jahr einen Umsatz von knapp 3 Milliarden Dollar und ist damit Weltmarktführer. Gegenüber der Zeitung gab Firmenchef Kevin Rauckman zum einen Steuergründe für den Umzug an. Die Schweiz sei ein unternehmensfreundlicher Standort und ein weltweit respektierter Finanzplatz. Aber auch Expansionspläne hätten eine Rolle gespielt. Man plane Zukäufe in West- und Osteuropa, und Schaffhausen sei aufgrund der zentralen Lage ein idealer Standort, um diese Zukäufe zu tätigen.

Der Umzug nach Schaffhausen erfolgt auf den 27. Juni. Bislang sass die Garmin Holding auf den Cayman Inseln, Management und Produktion befand sich jedoch in den USA. Dafür wurde Garmin von der Regierung mehrfach scharf kritisiert. Die US-Behörden wollen rigoros Steuer-Schlupflöcher stopfen, was mit ein Grund sein dürfte, weshalb das Unternehmen die Caymans verlässt. Ein Umzug in die USA sei aufgrund der Steuerbelastung allerdings nicht in Frage gekommen. Zu den Plänen in Schaffhausen heisst es, das zunächst fünf Mitarbeiter dort beschäftigt sein werden. Man wolle den Bestand aber innert kurzer Zeit auf 20 Mitarbeiter aufstocken und denke darüber nach, leitende Mitarbeiter in die Schweiz zu versetzen. Aktuell sitzt das Europa-Management in London. Für die Zukunft schliesst Rauckman zudem eine Kotierung an der Schweizer Börse nicht aus. Aktuell sei dies jedoch kein Thema, die Aktien blieben weiterhin am Nasdaq.