Beim grössten US-Buchhändler Barnes & Nobles denkt das Management laut über einen Verkauf nach. Wie die Verantwortlichen in der Nacht auf Mittwoch verlauten liessen, müsse man jetzt "strategische Alternativen erwägen, inklusive eines Verkaufs des Unternehmens".
Der seit 1917 existierende Buchhändler Barnes & Nobles kämpft seit Jahren mit nur mässigem Erfolg gegen den Online-Händler Amazon und dessen Vertriebsmodell. Jüngstes Beispiel ist die E-Book-Strategie: Auch hier reagierte man viel zu spät und lancierte den eigenen Reader Nook erst über ein Jahr nach Amazons Kindle-Launch.
Mittlerweile wird an der Analystenfront eifrig über mögliche Käufer spekuliert. Am häufigsten genannt werden Firmenchef Leonard Riggio, der 29 Prozent am Unternehmen hält, sowie Investor Ronald Burkle, der ebenfalls bereits über 19 Prozent verfügt. Beide sollen ihr Interesse an einer kompletten Übernahme bekundet haben.
Von verschiedensten Seiten wurde auch Microsoft als möglicher Käufer ins Spiel gebracht. Während die Marktbeobachter einer Akquisition durch den Softwarekonzern durchaus Chancen einräumen, wird die Möglichkeit, dass Online-Gigant Amazon den Konkurrenten schlucken könnte, als eher unwahrscheinlich eingestuft. Zu gross wäre die Gefahr, dass die Kartellwächter einem solchen Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen könnten.
Die Barnes & Nobles-Aktie legte gestern zeitweise um über 25 Prozent zu.