Wieso hat Studerus das TEFO ins Leben gerufen?
Frank Studerus: Im Netzwerkbereich gibt es im Markt kaum solche Anlässe. Und wenn, dann sind sie häufig von einem Hersteller und keine offene Plattform. Und daher denken wir, dass der Markt dafür da ist. Und zudem ist das TEFO für uns eine Alternative zur Ausstellung. Wir waren bislang an der Orbit, und dieses Geld haben wir nun in den Event hier investiert.
Sie werden das nächste Jahr also nicht an der Aiciti teilnehmen?
Definitiv nein können wir nicht sagen, aber es stellt sich die Frage, ob eine solche Ausstellung in der Schweiz noch eine Berechtigung hat.
Wie ist Ihre Bilanz zum TEFO10?
Wir sind sehr zufrieden. Wir haben wenige No-Shows gehabt, das war an den Fachhändleranlässen jeweils anders. Die Vorträge sind sehr interessant und auch das Feedback der Teilnehmer ist gut.
Wie viele Teilnehmer waren es?
Wir hatten rund 200 Anmeldungen, anwesend sind jetzt etwa 180 Personen.
Sind Sie damit zufrieden?
Ja, plus-minus. Es war für uns schwer abzuschätzen, wie viele Personen sich anmelden werden, weil wir noch nie einen Ganztagesanlass mit Eintrittspreis durchgeführt haben.
Sie hätten aber gerne mehr Teilnehmer gehabt?
Natürlich, immer. Der Platz wäre vorhanden gewesen. Aber so gibt es wenigstens kein Gedränge in den Pausen.
Welche Tracks sind am beliebtesten?
Security ist ein beliebtes Thema. Auch das Live-Hacking von Mark Semmler war sehr gut gebucht. Aber auch Virtualisierung und VoIP sind gut ankommen.
Gibt es ein Thema, das Sie nächstes Mal weglassen würden?
Am Morgen gab es einen Vortrag zum Thema Web TV, der hatte relativ wenig Anmeldungen.
Wie war das Feedback der Teilnehmer?
Das Feedback ist gut. Interessant wäre das Feedback der No-Shows, um zu erfahren, wieso sie nicht gekommen sind. Die Besucher werden aber auf alle Fälle auf Ihre Rechnung kommen, die Referenten sind gut.
Die Teilnahme am TEFO10 kostete 290 Franken. Gab es Personen, die wegen dem Preis nicht gekommen sind?
Wir wollten einerseits IT-Leiter von KMU ansprechen und für die war der Betrag kein Thema. Ein Tag Weiterbildung kostet ja sonst auch. Aber die Fachhändler sind sich gewohnt, dass sie eingeladen werden, weil sie ja auch Kunden sind. Bei denen war der Preis zum Teil sicher ein Thema.
Wie ist das Verhältnis Fachhändler und IT-Leiter am TEFO10?
Das Verhältnis liegt etwa bei 50:50.
Wird es die Veranstaltung nächstes Jahr wieder geben?
Ja, wir wollen das TEFO jährlich durchführen.
Was werden Sie nächstes Jahr anders machen?
Es wäre zu früh, das zu entscheiden. Es gab Stimmen, die gemeint haben, ein Tagesanlass sei zu viel. Wir möchten aber auch Leute aus Bern oder Chur ansprechen, die kommen nicht für einen halben Tag extra nach Zürich. Hier sind wir noch nicht sicher, wie wir das nächstes Jahr machen werden. Auch die Kosten sind ein Thema. Aber dass die Teilnahme etwas kostet, ist nicht schlecht, weil man so nur die Leute hat, die sich wirklich interessieren.
Sie konnten Mike Müller als Speaker gewinnen. Wieso gerade er?
Wir wollten den Tag mit einem Unterhaltungsprogramm etwas auflockern. Gerade der Teil nach der Mittagspause ist ja der unbeliebteste. Und da haben wir gedacht, dass Mike Müller gerade der Richtige ist, um alle wieder wachzurütteln.
Erstmals haben Sie auch den Studerus Projekt Award vergeben. Wieso haben Sie die Auszeichnung ins Leben gerufen?
Wir haben viele Projekte unserer Partner, die wir begleiten und nachverfolgen. Und haben es als sinnvoll erachtet, ein solches Projekt auszuzeichnen, denn dahinter steckt viel Schweiss und Arbeit.
Wurden viele Vorschläge eingereicht?
Ich muss zugeben, dass wir von den Partnern nicht überrannt wurden. Die Händler sind es sich nicht gewohnt, mit ihren Projekten Preise abzuholen. Das Interesse war aber sicher vorhanden. In der Branche ist der Award noch nicht so bekannt, aber das wird sich mit der Zeit auch noch ändern. Hinzu kommt, dass viele ein spannendes Projekt haben, aber sich gar nicht bewusst sind, wie speziell das es wirklich ist.