Im Herbst 2008 hat die Eidgenössische Kommunikationskommission Comcom entschieden, mit dem Marktakteuren im Schweizer Telekomgeschäft regelmässig Diskussionen über die Erschliessung von Geschäfts-, Mehr- oder Einfamilienhäusern mit Glasfasernetzen zu führen. Damit wolle man verhindern, dass Monopole entstehen oder der Zugang für einzelne Telco-Anbieter erschwert würde. Inzwischen haben sich die Marktakteure bereits zum siebten Mal zu einem runden Tisch getroffen.
Wie die Comcom mitteilt, wurde beim letzten Treffen vergangene Woche über die Fortschritte bei der Einführung von Glasfasernetzen diskutiert. Die Comcom schreibt: "Die vor zwei Jahren gestartete Zusammenarbeit tritt nun in eine entscheidende Phase, so zum Beispiel mit dem Test einer gemeinsamen Betriebsplattform, um Bestellungen zwischen Dienst- und Netzanbietern abzuwickeln." Gemäss der Comcom wurde die Basis dafür in den letzten zwei Jahren gelegt. So würden die technischen Standards für die Hausinstallation mit Glasfasernetzen vorliegen. Fünf städtische Elektrizitätswerke hätten ausserdem eine gemeinsame Plattform zur Abwicklung von Bestellungen und Kundenumschaltungen bei Glasfasernetzen entwickelt. Diese Plattform stehe für einen Betriebsversuch bereit und werde die Zusammenarbeit zwischen Dienst- und Netzanbietern ermöglichen.
"Dank Kooperationsverträgen unter Netzbetreibern werden viele Gebiete bereits mit Glasfaser erschlossen. Zudem werden derzeit wettbewerbsrechtliche Fragen geprüft", so die
Comcom. Und weiter: " Die Notwendigkeit des Breitbandausbaus auch in Gebieten mit geringerer Bevölkerungsdichte wurde voll anerkannt. Dies soll mittels verschiedener Technologien geschehen, wie am vorgestellten Beispiel des Glasfaserprojektes im Kanton Obwalden, das eine flächendeckende Versorgung vorsieht." Aber auch die Rolle der Kabelnetzbetreiber beim Bau von Anschlussnetzen oder die Einsatzmöglichkeit von Mobilfunktechnologien wie LTE sei eingehend zur Sprache gekommen. Der nächste Roundtable findet im Herbst statt.
(mw)