Im April 2010 kündigte bei
Comparex auf einen Schlag die gesamte Belegschaft und wechselte zu Konkurrent Bison (
Swiss IT Reseller berichtete). Seither sorgt der Systemintegrator regelmässig für Schlagzeilen, sei es mit einem neuen Management respektive
dessen Absetzung oder mit einer
Finanzspritze durch das Mutterhaus PC-Ware .
Doch nun kommt es trotz dieses Geldzuschusses zu Entlassungen. Laut einem Bericht der "Computerworld" hat der IT-Dienstleister nämlich per Ende 2010 45 von 81 Mitarbeitenden gekündigt. Comparex-CEO Martin Rajsp habe in einem Brief, der der Zeitschrift vorliege, die Mitarbeiter darüber informiert, dass es leider trotz grosser Anstrengungen nicht gelungen sei, die erwartete Anzahl Kunden zu halten.
Weiter berichtet "Computerworld" über ehemalige Beschäftigte, die das Gefühl gehabt hätten, dass das Management die Kunden gar nicht habe halten wollen. So sollen Verkäufer kein Interesse gezeigt haben, wenn ein Kunde die Verträge nicht verlängern wollte. Angeblich hätten sie nicht einmal Preislisten gehabt. So taucht die Vermutung auf, dass
Comparex den Betrieb nur aufrecht erhält, um die Schadenersatzklage gegen Bison durchziehen zu können.
Des weiteren fragt man sich, wie der Betrieb nun weitergeführt werden soll. Angeblich seien bei Comparex keine Citrix- oder Exchange-Spezialisten mehr tätig. CEO Rajsp dazu gegenüber "Computerworld": "Hier wurden offensichtlich stark verfälschte interne Informationen an Sie weitergegeben. Natürlich sind wir in der Lage, unsere Verpflichtungen gegenüber Kunden einzuhalten und natürlich halten wir uns an die Gesetze." Die Restrukturierung habe man gemacht, um die volle Leistungsfähigkeit gegenüber den Kunden zu erhalten. Ausserdem erklärt Rajsp, dass man durch konsequente Kundengewinnung mit standardisierten Services wieder die Wachstumskurve bestreiten will.
(abr)