Am Dienstag wurde das Rüschlikoner Nanotechnologie-Forschungszentrum von
IBM und der
ETH Zürich eröffnet. Das Zentrum sei das Herzstück einer langjährigen Partnerschaft in Nanowissenschaften, um neuartige Strukturen und Bauteile für künftige Elektronik- und Informationstechnologien auf atomarer Skala zu erforschen, wie es in der Mitteilung heisst. Durch das Center werde zum einen die bestehende Forschungsinfrastruktur erweitert und zum anderen die Zusammenarbeit intensiviert. "Die Partnerschaft mit dem IBM Forschungslabor in Rüschlikon in unmittelbarer Nähe zur ETH Zürich ist ein Glücksfall. Mit dem neuen Nanotechnologie-Zentrum heben wir eine schon seit Jahren andauernde fruchtbare Zusammenarbeit auf eine neue Ebene. Ich bin überzeugt, dass beide wissenschaftlichen Partner, aber auch der Standortkanton Zürich und die Schweizer Wirtschaft davon profitieren werden", so ETH-Präsident Ralph Eichler.
Das Zentrum trägt den Namen Binnig und Rohrer Nanotechnology Center – eine Würdigung der beiden IBM-Forscher und Nobelpreisträger Gerd Binnig und Heinrich Rohrer. Kernstück des Gebäudes ist ein 950 m2 grosser Reinraum für Mikro- und Nanofabrikation. Eine Besonderheit sind zudem die sechs so genannten "Noise-free Labs". Diese Speziallabors eignen sich für extrem empfindliche Messungen und Experimente, weil sie vor sämtlichen äusseren Einwirkungen wie Erschütterungen, elektromagnetischen Feldern oder Temperaturschwankungen geschützt sind.
Der Neubau hat ein Investitionsvolumen von 90 Millionen Franken, wovon 30 Millionen für die technische Infrastruktur anfallen. Diese Infrastrukturkosten und die entstehenden Betriebsaufwendungen teilen sich die Partner. Die Gebäudekosten wurden von
IBM getragen. Der Reinraum wird von beiden Partnern gemeinsam benutzt, daneben hat die
ETH Zürich Räumlichkeiten für wenigstens zehn Jahre gemietet.
(abr)