HP-Boss Léo Apotheker sorgt mit einem geplanten Radikalumbau des Konzerns für Furore. So prüft das Unternehmen laut seinem CEO, das komplette PC-Geschäft entweder teilweise oder komplett auszugliedern oder gleich ganz zu verkaufen. Es gäbe verschiedene Möglichkeiten, die für das PC-Business geprüft würden.
HP ist wohlgemerkt der grösste PC-Hersteller der Welt, und das PC-Business ist HPs grösster Umsatzbringer – gleichzeitig wirft die Abteilung aber am wenigsten Gewinn ab. Doch damit nicht genug: HP will sich nämlich auch von seinem Smartphone- und Tablet-Geschäft zurückziehen. Das von Palm übernommene Betriebssystem WebOS wird fallengelassen, auch wenn HP zu Protokoll gibt, dass das OS weiter bestehen bleiben soll – geprüft werden eine Lizenzierung oder ein Verkauf der Software. Es würden lediglich keine neuen Geräte mehr erscheinen. Denn die Touchpad-Verkaufszahlen würden nicht HPs Erwartungen entsprechen. HP geht mit dem Abstossen des PC-Business und der stärkeren Fokussierung auf Services und Software denselben Weg, den IBM vor Jahren bereits erfolgreich gegangen ist. Jedoch scheinen die Anleger die Strategie nicht zu honorieren. Nach Bekanntgabe der Pläne noch vor dem US-Börsenschluss gaben die HP-Papiere um 6 Prozent nach – nachbörslich sollen sie nochmals um 10 Prozent eingebrochen sein.
(mw)