Weniger Wachstum im Schweizer ICT-Markt
Quelle: MSM Research

Weniger Wachstum im Schweizer ICT-Markt

Laut einer Studie von MSM Research steigen in der Schweiz die Ausgaben für ICT in diesem Jahr um 2,5 Prozent. Bereits für das nächste Jahr rechnen die Marktforscher aber mit einer Abschwächung auf 2,2 Prozent. Der Enterprise-Content-Management-Markt (ECM) legt allerdings sowohl 2011 wie auch 2012 überdurchschnittlich zu.
14. September 2011

     

Die Totalausgaben für den ICT-Markt steigen in der Schweiz 2011 gegenüber dem Vorjahr um 397 Millionen Franken auf ein Gesamtvolumen von 16,24 Milliarden Franken, was einem Wachstum von 2,5 Prozent entspricht. Dies zeigt die neue Studie des Schaffhauser ICT-Marktforschungsunternehmens MSM Research, deren Highlights anlässlich eines Pressebriefings von Philipp Ziegler (Bild), dem Geschäftsführer des Unternehmens, vorgestellt wurden. Für das Jahr 2012 rechnet MSM Research allerdings lediglich noch mit einem Ausgabenwachstum von 2,2 Prozent, was anhand der stets wachsenden Anforderungen an die ICT ein mageres Plus sei.

Knapp 65 Prozent der von MSM befragten Unternehmen geben an, dass Effizienzsteigerung und Optimierung der Geschäftsprozesse die Hauptgründe für ICT-Investitionen sind. Rund 54 Prozent sehen den steigenden Kostendruck insgesamt als grosse Herausforderung und etwa die Hälfte der Befragten nennen fehlende Agilität und Anpassung der IT auf Businessveränderungen als Hauptbeweggrund für ICT-Investitionen.


Unbeeindruckt vom eher schwachen ICT-Wachstum entwickelt sich der Markt für Enterprise Content Management (ECM). Gegenüber 2010 sollen die Ausgaben für ECM-Lösungen und -Services dieses Jahr 4,9 Prozent mehr betragen. Nächstes Jahr sollen sich die Investitionen um weitere 4,7 Prozent auf gesamthaft 413,9 Millionen Franken erhöhen. Einen Drittel machen dabei Neulizenzen aus, die restlichen 66 Prozent entfallen auf Dienstleistungen.

Bedürfnis nach ECM-Lösungen wächst

Viele Firmen haben Mühe mit der Bewältigung der stets wachsenden Menge an Daten unterschiedlicher Formate. Diese Problematik der Handhabung unstrukturierter Informationen ist den befragten Unternehmen durchaus bewusst, klagen doch 64,4 Prozent über die zunehmende Dokumentenflut. 41 Prozent respektive 35,6 Prozent sehen das Managen und Zusammenführen verteilter Informationen sowie die Disziplin der Mitarbeiter für das Ablegen von Informationen als grosse Hürden. Diese Zahlen sprechen klar für eine einheitliche Verwaltung und Archivierung von unterschiedlichen Datenformaten durch ein ECM-System. Trotzdem lassen sich 64,4 Prozent der Unternehmen vor allem durch die Komplexität abschrecken, die eine ECM-Lösung mit sich bringen würde. Weitere Hemmschwellen sind etwa die hohen Kosten sowie der Aufwand einer derartigen Implementation respektive Integration.

Es existieren jedoch auch Argumente, die klar für den Einsatz einer ECM-Lösung sprechen. So erhoffen sich knapp 79,5 Prozent der Befragten einen deutlichen Zeitgewinn durch schnelleres und einfacheres Auffinden von Daten und knapp 48 Prozent eine Verkürzung und Verbesserung von Geschäftsprozessen.


Nur 30,1 Prozent aller Unternehmen haben zurzeit ein ECM-System als Komplettlösung für die Erfassung, Verwaltung, Verteilung und Archivierung von Daten im Einsatz. Der Grossteil setzt auf Teillösungen. Laut MSM Research werden in den nächsten Jahren die Komplettlösungen am meisten zulegen, 8,2 Prozent haben allein für das Jahr 2011 den Einsatz einer ECM-Komplettlösung vorgesehen. (vs)


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