Vor zehn Jahren war Conexus gegründet worden, 1994 hatte sich Conexus Global Information (CGI) als Spin-Off abgetrennt. CGI konzentrierte sich zuerst auf EDI, später auf andere E-Business-Lösungen, insbesondere Portale. Conexus selbst beschäftigt sich mit Planung, Realisierung, Unterhalt und Support von IT-Netzwerken.
1999 wurde dann zuerst Conexus, und etwas später auch CGI von der Südafrikanischen Datatec Gruppe übernommen und in deren Logical Division eingegliedert. Ende 2000 wurde beschlossen, die beiden Conexus-Sprösslinge wieder zu einem einzigen Unternehmen zusammenzuführen. Nun, rechtzeitig zum 10-jährigen Conexus-Jubiläum, wurde die Fusion abgeschlossen, und das neue Unternehmen auf den Namen Logical Solutions AG getauft.
Logical beschäftigt im Moment etwa 140 Mitarbeiter, 30 kamen von der CGI, 110 von Conexus. Alle bisherigen Niederlassungen in Zürich, Kloten, Bern, Basel und Zug werden weitergeführt. Das Unternehmen wird drei Business Units aufweisen: Advanced Platform Solutions, Leitung Silvio Bader, Business Applications, Leitung Gerald Baudinot und Customer Service Center.
José Antonio Bernal, der von Pricewaterhousecoopers kommt, wird dessen Leitung ab 1. Juni übernehmen. Die drei Abteilungsleiter bilden zusammen mit Managing Director Hans Oury, Marketing Director Nunzio Pantò, Sven Färber, Director Strategic Projects und Verkaufsleiterin Heike Isenschmid die neue Geschäftsleitung. Logical ist, nach Angaben von
Novell, der grösste Novell-Partner in der Schweiz. Ausserdem ist Logicalunter anderem
Microsoft Gold Certified Partner, Broadvision System Integrator und SAS Quality Partner.
Was soll die Fusion bringen?
Die einstige Trennung von Conexus und CGI hatte sicher ihre Gründe, die jetzigen Geschäftsfelder liegen recht weit auseinander. Was führte nun zur Wiedervereinigung? Gemäss Nunzio Pantò, dem Marketing Director von Logical, gab es dafür ein paar betriebswirtschaftliche Gründe. Die Fusion soll Synergieeffekte bringen, ausserdem war die Existenz von zwei Firmen mit beinahe identischem Namen ungünstig.
Wichtiger aber sei die Idee, durch die komplementären Geschäftsfelder den Kunden End-to-End-Lösungen bieten zu können. Er bestätigt allerdings auch, dass im Moment kaum Projekte existieren, wo beide Bereiche zum Zug kommen. Die Kulturen der beiden Bereiche seien unterschiedlich, geprägt durch die in den beiden Geschäftsfeldern verschiedenen Ansprechpartner und -wege. Während Conexus im Netzwerkbereich eher mit IT-Managern und technologischen Argumentationen zu tun habe, ginge es bei CGI um Business-Prozesse, und man verhandle darum eher mit den Geschäftsleitern und -Inhabern.
«Ein primärer Effekt der Fusion ist daher, dass die beiden Kulturen voneinander lernen und voneinander profitieren können, auch wenn dieser Prozess Zeit braucht», erklärt Pantò. So sollten sich mit der Zeit Cross-Selling-Effekte ergeben. Einen weiteren Grund liefert
Microsoft, die immer mehr ins Lösungsgeschäft drängt, vor allem mit der .Net-Strategie. Das Know-how von der CGI-Seite soll in der Zukunft helfen, .Net-Projekte durchzuführen, die für Conexus allein nicht möglich gewesen wären.
Strategie Qualität statt Quantität
Der Geschäftsgang im letzten Jahr war nicht schlecht für die beiden Unternehmen. Conexus spürte zuerst den Digital Winter, holte aber ab Mai auf und erreichte 10 bis 15 Prozent Wachstum, schätzt Nunzio Pantò, während CGI etwa 80 Prozent zulegte. Der Personalbestand wuchs insgesamt um etwa 20%. Nun soll es vorerst eine Konsolidierung geben.
Das hat mit der Unternehmensstrategie zu tun. Pantò sagt, dass Logical fokussieren will und auf Qualität statt Quantität setzt. Konkret heisst das, dass man bei Infrastrukturprojekten vor allem stark sein will beim technologischen Consulting, von der Architektur und Designphase an. Anderes aber, wie zum Beispiel einen grossen PC-Rollout, will man Partnerfirmen überlassen. (hjm)