"Ein Konzern von der Grösse von Swisscom muss Notfallszenarien haben"

Swisscom-Konzernchef Carsten Schloter äussert sich zur Umstrukturierung von Swisscom und seiner Zukunft beim Telco nach der Abgabe der operativen Leitung von Swisscom Schweiz.
17. September 2012

     

Vergangene Woche hat Swisscom einen Grossumbau in seiner Führungsetage angekündigt, im Rahmen derer Carsten Schloter (Bild) die operative Führung von Swisscom Schweiz an Urs Schaeppi abtreten wird (Swiss IT Reseller berichtete). Im Gespräch mit der "Sonntagszeitung" hat Schloter zum Führungswechsel Stellung genommen. Dabei lässt er verlauten, dass das Schweizer Kerngeschäft von Swisscom immer komplexer werde und er aufgrund seiner verschiedenen Aufgaben zu wenig Zeit habe, sich um den Schweizer Markt zu kümmern. Deshalb werde die Verantwortung nun getrennt, dies sei für Swisscom die beste Lösung. Schloter versichert aber, dass er Konzernchef von Swisscom bleibt. Die Ernennung von Schaeppi zum Chef von Swisscom Schweiz bezeichnet Schloter indes teilweise als Schritt zur Nachfolgeregelung: "Ein Konzern von der Grösse von Swisscom muss Notfallszenarien haben, falls ich morgen unters Tram komme oder vom Velo falle. Die Position des Leiters von Swisscom Schweiz wie auch andere im Konzern eignen sich dafür, mögliche Nachfolger aufzubauen. Damit ist aber keinesfalls ein bestimmter Kandidat für eine Nachfolge gesetzt."


Durch den Umbau in der Führungsetage kommt es auch zu Stellenstreichungen. "Es gibt Kaderstellen, die aufgrund dieser Anpassungen wegfallen. Zudem ist es möglich, dass Manager durch die neue Organisation ihre Position verlieren oder neue Aufgaben bekommen", so Schloter. Er selbst wird sich künftig vermehrt um neue Geschäftsfelder kümmern, in welchen Swisscom sich ein Wachstum erhofft. Zudem übernimmt er das Präsidium des Verwaltungsrates von Swisscom IT Services, wo ebenfalls ein Wachstum angestrebt wird, und kümmert sich weiterhin um die italienische Tochter Fastweb. Diese dürfte ihm allerdings weniger zu tun geben, als auch schon. Laut Schloter ist die Fastweb-Leistung in diesem Jahr sogar besser als geplant: "Wir haben die operativen Probleme lösen können." (abr)


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