Hostpoint kritisiert Switchplus-Bevorteilung durch Switch bei .li-Adressen
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Hostpoint kritisiert Switchplus-Bevorteilung durch Switch bei .li-Adressen

Switch zieht sich aus dem Registrierungsgeschäft von .li-Adressen zurück und übergibt die Kunden – sofern diese nicht aktiv einen neuen Partner wählen – automatisch an Switchplus. Grund genug für Hostpoint, dieses Vorgehen scharf zu kritisieren.
8. Januar 2013

     

Die Stiftung Switch hat entschieden, sich aus dem Geschäft als Registrierungsstelle von Lichtenstein-Domains (.li) zurückzuziehen und den Fokus auf die Tätigkeit als Registry (also den Betrieb des DNS und die Domain-Namen-Vergabe) zu legen. Per 14. Februar soll das Direktkundengeschäft mit .li-Domains aufgegeben werden. Inhaber einer .li-Domain sind aufgefordert, bis 13. Februar einen neuen Domainpartner, von denen aktuell 57 auf der Website von Switch aufgeführt werden, zu wählen. Wird vom Kunden kein neuer Partner gewählt, will Switch die .li-Domain automatisch zu Switchplus transferieren – an sein kommerzielles Tochterunternehmen also.


Dieses Vorgehen ruft nun Kritik hervor. So schreibt Hostpoint – ebenfalls ein Registrierungspartner von Switch – dass das gewählte Vorgehen ein neuerlicher Versuch der halbstaatlichen Stiftung Switch sei, "die kommerzielle Tochter Switchplus gegenüber den anderen am Schweizer Markt tätigen Provider einseitig zu bevorteilen und damit ihre marktmächtige Stellung auszunutzen." Aufgrund der kurzen Übergangsfristen – Inhaber einer .li-Domain sollen in den kommenden Tagen informiert werden – und der technischen Komplexität eines Partnerwechsels sei zu befürchten, dass das Gros der Kunden Switchplus zufällt. "Damit würde Switch Ihrer Tochter Switchplus zu einem ungerechtfertigt hohen Marktanteil verhelfen", so Hostpoint.
Der Schritt, dass Switch seine Domainkunden an die Partner abgeben will, wird von Hostpoint derweil begrüsst. Allerdings fordert der Hosting-Riese, dass die Domainkunden auf die Partner von Switch, basierend auf deren Marktanteil am .li-Markt, aufgeteilt werden. Diese Forderung dürfte Hostpoint nicht zuletzt auch im Hinblick auf die .ch-Domains stellen, die zahlenmässig deutlich weiter verbreitet sind als die .li-Domains. Es ist davon auszugehen, dass Switch über kurz oder lang auch die .ch-Kunden den Partnern übergeben will, da man das jetzige Modell, gleichzeitig Registrar und Registry zu sein, nicht mehr für zeitgemäss halte. "Würde auch mit den .ch-Domains tatsächlich nach demselben Muster verfahren, würde die noch junge Switchplus praktisch ohne eigenes Zutun auf einen Schlag zu einem der grössten Domainregistrare der Schweiz", so die Befürchtung von Hostpoint. (mw)


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Dienstag, 8. Januar 2013, Alain Martinet



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