Der Verband des Schweizerischen Versandhandels (VSV) hat im Rahmen eines Google-Presse-Events
Zahlen zum Schweizer Online- und Versandhandel 2012 präsentiert, die in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post und dem Marktforschungsunternehmen
GfK erhoben wurden. Aus diesen Zahlen geht hervor, dass der Gesamtdetailhandel im vergangenen Geschäftsjahr stagnierte, der Online- und Versandhandel gegenüber dem Vorjahr aber um 7,5 Prozent – sprich 400 Millionen Franken – zulegen konnte. So wurden in diesem Bereich insgesamt 5,7 Milliarden Franken generiert. 4,25 Milliarden davon gingen auf das Konto des Online- und Versandhandels mit Privatkunden in der Schweiz. Mit Online-Handel vom Ausland in die Schweiz wurden 600 Millionen Franken generiert und die Auktionshäuser und Tauschbörsen in der Schweiz konnten 850 Millionen zum Umsatz beisteuern.
Am meisten florierte dabei das Segment "Multimedia, HiFi und Elektrogeräte". In diesem Bereich wird rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes mit Online-Versandhandel generiert. Gefolgt wird dieses Segment von der Textil-Sparte, wo sich der Anteil des Online-Versandhandels am Gesamtumsatz auf 10 Prozent beläuft. Als einziger leicht rückläufige Umsatzzahlen zu verzeichnen hatte der Bereich "CD, DVD, Bücher und Audio".
Geschwindigkeit ist entscheidend
Für die Zukunft prognostiziert der VSV weiterhin ein rapides Wachstum im Online- und Versandhandel. Bereits heute werden 61 Prozent der Versandhandelbestellungen per Internet oder Mobile getätigt, bis 2016 soll diese Rate auf 80 Prozent ansteigen. Deswegen sei es für Firmen elementar, sich für das mobile Zeitalter zu rüsten. "Ein Grossteil der Kunden nutzt die Möglichkeiten des Online-Handels bereits. Es ist nun an den Schweizer Unternehmen, diesem Trend möglichst rasch gerecht zu werden und Kunden mit entsprechenden Angeboten zu versorgen. Ansonsten läuft man Gefahr, Marktanteile an Firmen im Ausland zu verlieren", erklärt Patrick Kessler (Bild), Präsident des VSV. Das Potential des Online-Handels werde von vielen Unternehmen noch immer zu wenig genutzt.
Ausserdem gelte es zu beachten, dass auch 2012 87 Prozent der Verkäufe auf Rechnung getätigt wurden. Lediglich 7 Prozent der Kunden haben ihre Einkäufe per Kreditkarte und 2 Prozent per Debitkarte bezahlt. Und 4 Prozent entschieden sich für eine Vorausbezahlung. Es sei daher jedem Betreiber eines Online-Shops anzuraten, die Möglichkeit auf Rechnung zu kaufen, anzubieten. Dadurch sollen weniger Buchungsabbrüche erfolgen und somit auch der Absatz gesteigert werden können. Weiter sieht Kessler die Chancen von lokalen Unternehmen vor allem darin, dass die Klientel durch die vorhandene Nähe schneller beliefert werden könne. Braucht ein Grosskonzern wie Amazon beispielsweise rund vier Tage, um die gekaufte Ware liefern zu können, so sollte es Schweizer KMU gelingen, die Kundschaft innerhalb von 24 bis höchstens 48 Stunden zu beliefern.
(af)