Ein schrumpfender Riese
Quelle: Cebit

Ein schrumpfender Riese

Die Cebit 2013 war angeblich die hochwertigste seit Jahren. Angelockt haben die Aussteller allerdings nur noch 285'000 Besucher.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2013/04

     

Im Rekordjahr 2001 pilgerten noch um die 830'000 Besucher an die Cebit nach Hannover. Vor zwei Jahren waren es 339'000, im letzten Jahr 312'000 und in diesem Jahr wurden noch rund 285'000 Besucher gezählt. Die Tendenz ist eindeutig: Die Cebit wird immer kleiner. Für die Organisatoren ist das kein Grund zur Besorgnis, sie zeigen sich auch mit der Ausgabe 2013 zufrieden. Der Grund dafür: Angeblich konnte man so viele IT-Entscheider und Einkaufschefs wie seit langem nicht mehr begrüssen. Und der Anteil der Fachbesucher soll auf über 84 Prozent gestiegen sein. Laut Frank Pörschmann, Vorstand der Deutschen Messe, war die Cebit 2013 darum auch die «hochwertigste Veranstaltung seit Jahren.» Oder anders ausgedrückt: Die Cebit hat sich mittlerweile gesund geschrumpft, wenn man das von einer Messe, die immer noch 17 Hallen mit knapp 4100 Unternehmen aus 70 Ländern füllt, überhaupt sagen kann.

Einige Schweizer Aussteller


Mit dabei an der Cebit 2013 waren natürlich Branchengrössen wie IBM, Microsoft oder SAP, aber auch wieder unzählige kleine Hersteller aus dem asiatischen Raum, vor allem aus China. Während erstgenannte mit gigantischen Ständen und Produkten wie dem Surface Pro um die Gunst der Besucher warben, versuchten es die anderen mit mehr oder zum Teil auch weniger innovativen Produkten (mehr dazu im Kasten «Auch das ist die Cebit»).
Auch einige Schweizer Unternehmen waren dieses Jahr an der Cebit vor Ort, wie «Swiss IT Reseller» auf einem kurzen Messerundgang festgestellt hat – Crealogix oder Seppmail zum Beispiel. Ausserdem gab es wiederum einen Swiss Pavilion, also einen Gemeinschaftsstand einiger Schweizer Unternehmen, organisiert von der Firma Expo Gate. Mit von der Partie waren dort unter anderem die Unternehmen Almatec, Mygate, New Voice International oder Wbe.

Für das grösste Aufsehen an der Cebit aus Schweizer Sicht sorgte aber bestimmt das junge Deutsch-schweizer Unternehmen Aizo mit Sitz in Schlieren und Wetzlar, das sich dem Thema intelligentes Wohnen verschrieben hat und mit seiner Erfindung und seinem Produkt Digitalstrom gross auftritt.

Termin 2014 steht bereits
Soweit zur Cebit 2013. Natürlich findet die IT-Messe auch im kommenden Jahr wieder statt. Für alle, die sich den Termin bereits reservieren wollen: Vom 11. bis 15. März 2014 ist es soweit.

Auch das ist die Cebit

Die Hallen 16 und 17 der diesjährigen Cebit waren fest in asiatischer Hand. Eine ganze Heerschar von Herstellern, darunter meist unbekannte Namen wie beispielsweise Jin-Bomb, Looxcie oder Pipo Technology, buhlte hier um die Gunst der Besucher. Alleine die Delegation aus der chinesischen Sonderwirtschaftszone und Wirtschaftsmetropole Shenzhen – wo auch Huawei und Foxconn zu Hause sind – stellte locker 100 Aussteller. Das Angebot reichte von Schnürsenkeln und Reissverschlüssen mit integrierten Kopfhörern des Unternehmens Kingtime Technology (Bild links), über einen externen Akku für iPhone und iPad namens Magic Cube des Herstellers Powerocks (2.v.l.) bis hin zu einem Tablet mit 3D-Display des Herstellers Gadmei Electronics (3.v.l.). Die beiden letztgenannten Produktegruppen, Tablets und externe Akkus für Mobilgeräte, waren überhaupt das grosse Thema bei den asiatischen Ausstellern. Fast an jedem zweiten Stand gab es – neben Cases und Schutzhüllen für Handys – entsprechende Lösungen. Sie waren zum Teil sehr innovativ, wirkten aber wie im Falle des 7,85-Zoll-Tablets PH81G von HKC (Bild rechts) oft auch wie eine billige Kopie, in diesem Fall des iPad Minis aus dem Hause Apple. (mv)


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