Der Swico-Index, mit dem die Erwartungen der Schweizer ICT-Branche für das kommende Quartal aufgezeigt werden, gibt Grund zur Zuversicht. Im Jahresdurchschnitt ist der Index so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr, und über alle untersuchten Bereiche und Branchen hinweg legt der Index fürs vierte Quartal gegenüber dem Vorquartal um 3,6 Punkte auf 110,8 Punkte zu und gegenüber dem vierten Quartal 2013 gar um 6,5 Punkte. Hauptverantwortlich für die positiven Aussichten für das vierte Quartal sind die Segmente Consumer Electronics (CE) sowie Imaging/Printing/Finishing (IPF). Im CE-Umfeld liegt der Index mit 101,9 Punkten erstmals seit langem wieder im positiven Bereich und um über 12 Punkte höher als vor einem Jahr. Dabei herrscht Optimismus insbesondere hinsichtlich der Auftragslage: Sowohl bei der Sales Pipeline als auf beim Auftragseingang wird Wachstum erwartet und die Business Performance soll besser werden – Umsatz und Bruttomarge entsprechend steigen. Dies trotz einem erwarteten Preisrückgang. Ebenfalls um über 10 Punkte gegenüber dem Vorjahr und um 8,5 Punkte gegenüber dem Vorquartal kann auch die IPF-Branche zulegen. Prognostiziert werden ein Umsatzwachstum und ein leichter Anstieg des Auftragseingangs.
Derweil liegt der Index für die Segmente IT-Technology, Software und Consulting knapp 3 Punkte tiefer als im dritten Quartal 2014, aber rund einen Punkt höher als im Q4 2013. Betrachtet man die Segmente allerdings einzeln, gibt es laut Swico deutliche Unterschiede. Das Segment IT-Services konnte sich von einem Rückschlag im letzten Quartal erholen und erreicht mit 114,8 Punkten den Branchenhöchstwert. Weniger gut sind die Erwartungen der Hardware-Unternehmen (IT-Technology): Abgesehen von einem Ausreisser vor knapp drei Jahren liegt der Wert mit 102.8 so tief wie seit Beginn der Messung nicht mehr und droht, unter die Grenze von 100 zu rutschen – und somit aus dem Wachstumsbereich. Vor allem die Indikatoren zur Business Performance wie Bruttomarge und Preis werden als rückläufig eingeschätzt, schreibt
Swico. Und auch bei den Consultants konnte die Stimmungsverbesserung des letzten Quartals nicht aufrechterhalten werden. Der Indexwert sank um vier Punkte auf 107,8 Punkte. Die Software-Unternehmen verzeichneten im laufenden Jahr bisher ein Stimmungshoch, haben mit der aktuellen Prognose fürs vierte Quartal jedoch sieben Punkte eingebüsst. Das Segment ist mit einem Wert von 108,9 Punkten allerdings immer noch optimistisch.
Als Herausforderung fürs vierte Quartal nennen die befragten Unternehmen zum einen den Personalmangel, zum anderen den Preis und Margendruck. "Für das vierte Quartal 2014 wurden jedoch auffällig oft auch politische Umstände genannt, insbesondere von Software und Consulting Unternehmen. Die angespannte politische Lage verunsichert den Markt und bremst Investitionen, was ein herausforderndes Umfeld schafft. Explizit werden die Masseneinwanderungsinitiative und der Konflikt um die Ukraine erwähnt", so Swico.
(mw)