IT-Arbeitsmarkt: Arbeitslosigkeitsrisiko steigt mit zunehmendem Alter
Quelle: Kanton Zürich

IT-Arbeitsmarkt: Arbeitslosigkeitsrisiko steigt mit zunehmendem Alter

Eine neue Studie vom Kanton Zürich und ICTswitzerland zeigt, dass trotz zunehmenden Bedarf an IT-Fachkräften die Zahl von arbeitslosen Informatikern in den letzten Jahren zugenommen hat. Um diesem Trend Einhalt zu gebieten, wurden Gegenmassnahmen eingeleitet.
12. November 2015

     

Der Bedarf an gut ausgebildeten Informatikern nimmt schweizweit zu. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit im Berufsfeld Informatik in den letzten Jahren im Kanton Zürich (und der gesamten Schweiz) deutlich angestiegen. Vor allem die Arbeitsmarktfähigkeit von IT-Fachkräften über 45 Jahren hat in diesem Zeitraum merklich abgenommen. Dies zeigt eine Studie von ICTswitzerland und dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kanton Zürich.

Zur Erhebung der Zahlen für die Studie wurden unter anderem die Arbeitslosenzahlen der Jahre 2009 bis 2014 sowie 242 Dossiers von im April 2015 stellensuchenden Informatikern über 45 Jahre von 14 Personalabteilungen grosser IT-Arbeitgeber im Kanton Zürich analysiert und beurteilt. Wie die Studie zeigt, ist die Arbeitslosenquote, im Vergleich mit anderen Branchen, bei den Informatikern in der Schweiz unterdurchschnittlich, auch wenn sie seit der Finanz- und Wirtschaftskrise angestiegen ist. Jedoch ist, im Gegensatz zu anderen Berufsfeldern, die Gefahr arbeitslos zu werden für Informatiker die älter als 45 Jahre sind höher als für jüngere IT-Arbeitsnehmer.


Die Studie zeigt, dass die Arbeitsmarktchancen mit zunehmendem Alter immer mehr abnehmen. Für Informatikberufe besteht zudem ein Missmatch im Schweizer Arbeitsmarkt. Das bedeutet, dass es mehr Stellensuchende als offene Stellen in den Informatikberufen gibt. Zusätzlich sind die Anforderungen der IT-Arbeitgeber sehr heterogen. So können Zusatzzertifikate in gewissen Jobs einen positiven Einfluss haben, sind aber bei anderen Arbeitgebern überhaupt nicht gefragt.

Gemäss der Studie können vor allem die Verweise auf das persönliche Skillset und die Bereitschaft zu – oftmals von den Arbeitgebern geförderten – Weiterbildungen die Chancen bei Bewerbungen deutlich erhöhen. Auch von Kantonsseite, etwa vom RAV, wird eine aussagekräftigere Erfassung der Profile arbeitsloser Informatiker gefordert. Bis anhin seien die Profile nicht einheitlich genug erfasst worden. Zusätzlich überlegt sich ICTswitzerland einen Rekrutierungsfilter auf indirekte Altersdiskriminierung einzuführen. Dies würde, gemäss der Studie, die Arbeitsmarktchancen von IT-Spezialisten über 45 Jahre deutlich verbessern. (asp)


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