Im April hat der oberste Schweizer Datenschützer Hanspeter Thür
angekündigt, aus Altersgründen von seinem Amt zurückzutreten. Nun hat der Bundesrat einen neuen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) gewählt. Besetzt wird die Position mit Adrian Lobsiger, dem aktuellen stellvertretenden Direktor des Bundesamtes für Polizei (Fedpol). In dieser Aufgabe soll er sich an zahlreichen Stellen mit dem Thema Datenschutz auseinandergesetzt haben. So soll er als Chef der Stabsabteilung und des dazugehörenden Dienstes für Recht und Datenschutz dazu beigetragen haben, dass die Personendaten in den Informationssystemen des Bundesamtes namentlich auch im Verkehr mit in- und ausländischen Behörden rechtskonform bearbeitet werden. Ausserdem soll sich der promovierte Jurist auch wissenschaftlich mit den privat- und öffentlich-rechtlichen Aspekten der Personendatenbearbeitung und des Datenschutzes auseinandergesetzt haben.
Der 55-jährige Lobsiger ist 1992 in die Bundesverwaltung eingetreten, wo er zunächst für das Bundesamt für Justiz (BJ) im Bereich des Internationalen Privatrechts tätig war. 1995 erfolgte dann der Übertritt ins Fedpol. Von 2001 bis 2005 wirkt er zudem an der Hochschule Luzern in einem Teilzeitpensum als Gründer und Leiter des Nachdiplomstudiums zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität sowie des Kompetenzzentrums Forensik und Wirtschaftskriminalistik.
Die Wahl Lobsigers ist noch durch die Bundesversammlung zu genehmigen. Danach soll er frühstmöglich sein Amt antreten und in der Übergangszeit von Hanspeter Thürs Stellvertreter Jean-Philippe Walter in die Geschäfte des EDÖB eingeführt werden.
(mw)