Gemäss dem
Swico ICT Index, der quartalsweise die Markterwartungen der Schweizer ICT- und CE-Branche erhebt, blickt die hiesige ICT-Branche gefasst ins anstehende dritte Quartal. Zwar ist der Index vom zweiten auf das dritte Quartal 2016 von 110,6 auf 109,3 Punkte gefallen, liegt aber weiterhin deutlich über der 100-Punkte-Marke. Positiv prägend für den Index sind besonders die Segmente IT-Technology, IT-Services und Consulting, welche alle für das dritte Quartal 2016 von einem Wachstum ausgehen, wenn auch von einem im Vergleich zum letzten Quartal unrentableren. Allerdings steigt der Indexwert im Segment Consulting um lediglich 0,6 Punkte von 111,8 Punkte auf 112,4 Punkte, was zum einem an den bereits optimistischen Erwartungen der vergangenen Quartale und zum anderen an der antizipierten negativen Entwicklung der Bruttomarge liegt. Auch das Segment IT-Technology erwartet einen Rückgang der Bruttomarge und zwar in einem ähnlichen Ausmass wie das Segment Consulting. Der Indexwert der Hardware-Unternehmen steigt aber durch die guten Prognosen bei Umsatz und Auftragseingang um 1,8 Punkte, von 104,1 Punkte auf 105,9 Punkte. Einen deutlich stärkeren Zuwachs, um 7,8 Punkte auf neu 109,2 Punkte, verzeichnet der Indexwert im Segment IT-Services. Getrieben werden die Erwartungen durch positive Prognosen bezüglich Umsatz und Auftragseingang sowie im Vergleich zum letzten Quartal weniger pessimistischen Erwartungen an die Entwicklung der Bruttomarge.
Demgegenüber korrigiert das Segment Software die zuletzt eingesetzte Euphorie, bleibt aber weiterhin positiv gestimmt. Der Index fällt um 6,1 Punkte von 116,2 Punkte auf 110,1 Punkte, was den ausgeprägten Stimmungszuwachs des letzten Quartals im Software-Segment beinahe neutralisiert. Und auch die Branche Imaging/Printing/Finishing korrigiert die Stimmungstendenz des letzten Quartals und blickt beinahe neutral in das folgende. Hier steigt der Indexwert um 8,4 Punkte auf 99,6 Punkte und kompensiert den Erwartungseinbruch des letzten Quartals vollständig. Die Branche erwartet sogar weiteres Wachstum, wenn auch ein unrentableres. Einzig in der Branche Consumer Electronics trübt sich die Stimmung, in welcher wieder von Rückgängen bei Umsatz, Auftragseingang und Bruttomarge ausgegangen wird. Der Indexwert der Branche sinkt um 4,5 Punkte, von 97,5 Punkte auf 93,0 Punkte und manifestiert damit die Erwartungen einer Degenration.
Neben dem anhaltenden Mangel an Fachkräften ist der zunehmende Druck auf die Bruttomarge durch den starken Schweizer Franken sowie die Erosion der Preise eine der zentralen Herausforderung für die Branche. Langsam zeigt sich, dass die langfristige Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung zunehmend in den Fokus rückt. Ausgehend von den positiven Erwartungen bezüglich Umsatz- und Auftragseingangsentwicklung erscheint diese Reaktion angesichts des anhaltenden Margendrucks logisch.
(asp)