Nach nur vier Monaten Auszeit aus der IT-Branche ist Daniel Ferru (Bild) wieder da. «Ich habe in der Zwischenzeit nur einen Bruchteil von dem gemacht, was ich mir vorgenommen hatte», meint Ferru trocken. Der Romand hat die Leitung der Schweizer Niederlassung von M2S Training Solutions in Wallisellen übernommen. M2S entstand aus der Übernahme der bekannteren Prokoda durch den schwedischen E-Learning-Spezialisten.
Im Januar dieses Jahres trennten sich die MTF-Gruppe und Daniel Ferru ziemlich plötzlich. Ferru war von MTF an Bord geholt worden, um die relativ locker zusammengefügte Gruppe von einer «Verkaufsmaschine» zu einer vereinheitlichten, schlagkräftigen Service-Organisation umzubauen. Doch der eher intellektuell-reservierte Romand und die MTF-Oberen um MTF-Gründervater Helmut May scheinen vor allem an kulturellen Grenzen gescheitert zu sein.
Wer ist M2S?
Die börsenkotierte schwedische Gruppe wurde 1991 gegründet. Es gibt Niederlassungen in acht europäischen Ländern und Produkte in 10 Sprachen. Im vergangenen Jahr setzten die Schweden etwa 40 Mio. Euro um. Seit der Übernahme von Prokoda ist M2S der grösste europäische Player im Markt für E-Learning-Systeme und Inhalte, erklärt der CEO Stefan Gardefjord. «Der Markt für E-Learning sieht ziemlich so aus, wie der ERP-Markt vor 10 Jahren. Es gibt eine Unzahl von kleineren, lokalen Anbietern. Gleich wie im Markt für Business-Software erwarten wir eine Konsolidierung und einen stetigen Konzentrationsprozess», so Gardefjord. Auch Gardefjord ist wie Ferru erst seit kurzem bei M2S. Nachdem die Gründerphase nun vorbei ist, soll er klassisches Management-Know-how in die Firma bringen.
M2S fokussiert klar auf E-Learning-Inhalte während sich andere Anbieter mehr auf die technologischen Plattformen konzentrieren. Heute bietet M2S Standard-Produkte zum Beispiel für
Microsoft Office oder Lotus und erarbeitet spezifische Lerninhalte und -Methoden für Grosskunden
Ferrus Aufgabe bei M2S Schweiz wird es sein, weitere Vertriebs- und Service-Partner (zum Beispiel Consulting-Firmen) zu finden. Ausserdem gilt es natürlich mit der Mannschaft von sechs Personen für Grossfirmen spezifische E-Trainingsprogramme zu entwickeln. In der Schweiz besteht zum Beispiel eine Partnerschaft mit IS Scheidegger. (hc)