All Com ade

7. September 2001

     

Ein einst mit vielen Hoffnungen verknüpfter Name verschwindet vom Schweizer Markt: All Com. Bleiben wird hingegen das Kerngeschäft mit etwa 60 Mitarbeitenden, das unter dem Namen AIS&S AG weitergeführt wird. AIS&S wird Dienstleistungen im Bereich Carrier- und Enterprise-Netzwerke erbringen. Andreas De Luigi, Finanzchef von AIS&S, sagte, man habe beim Bezirksgericht Uster für All Com Schweiz AG den Konkurs beantragt.

Bereits im August wurde Asenis in einem MBO verselbständigt und später zu Asendis umgetauft. Der Konkurs der All Com Schweiz AG scheint der einzige Weg zu sein, um den stark reduzierten und auf das Kerngeschäft beschränkte Spin-Offs das Überleben zu sichern. Die ehemalige Tochter Actavis wurde geschlossen, so De Luigi. (hc)



KOMMENTAR

All Com unter dem verstorbenen Clark Sachs war einstmals eine vielbewunderte Erfolgsgeschichte. Man expandierte ungeheuer rasch und strebte unter viel Medienpräsenz den Börsengang an. Der IPO fand aus bekannten Gründen nicht statt. Ein Brancheninsider glaubt, dass der IPO von All Com der einzige Ausweg gewesen wäre. Denn All Com habe sich dem Wachstum zuliebe auf margenschwaches Boxmoving (Cisco und Compaq) konzentriert – umgangssprachlich gesagt: Man hat "Umsatz gebolzt".

Die erwirtschafteten Margen genügten bei weitem nicht, so unser Insider, um die margenstärkeren Services (VoIP, Storage) aufzubauen. Angesichts des ausgebliebenen IPOs ging dann halt das Geld aus...

Christoph Hugenschmidt


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