Der Online-Marktplatz
Siroop, der von
Coop und
Swisscom gemeinsam auf die Beine gestellt wurde und nun per Ende Jahr eingestellt wird, hat im Jahr 2017 einen Verlust von 55,4 Millionen Franken erwirtschaftet, wie die
"Handelszeitung" unter Berufung auf ihr vorliegende Unterlagen meldet. Der Nettoerlös für das vergangene Jahr soll 1,2 Millionen Franken betragen haben, plus weitere Einnahmen von 700'000 Franken. Die Kosten sollen derweil um einiges höher gewesen sein. So sollen die Löhne knapp 19 Millionen Franken betragen haben und für Werbung wurden 21 Millionen Franken ausgegeben.
Laut "Handelszeitung" bezeichnen nicht näher genannte Fachleute diese Zahlen als "heftig". Ebensowenig vermochte der Aussenumsatz zu überzeugen. Bei einer durchschnittlichen Kommission von 8 Prozent, von der die Experten ausgehen, hätte der Betriebsertrag von 2017 einem Aussenumsatz von 23,8 Millionen Franken entsprochen. Vor allem der vermutete Aussenumsatz zeige, dass das E-Commerce-Start-up offenbar trotz grosser Werbeanstrengungen keine grosse Wirkung entfalten konnte. Den Experten zufolge sei dieser Aussenumsatz "unter jeder Kanone". Laut Coop lag der Aussenumsatz 2017 allerdings bei 62,5 Millionen Franken – die Händlerkommission dürfte also tiefer gewesen sein als angenommen.
Im laufenden Jahr 2018 soll Siroop derweil in den ersten vier Monaten einen Betriebsertrag von 1,7 Millionen Franken erzielt haben und somit fast gleich viel wie im gesamten Vorjahr. Der Reinverlust wird allerdings mit 27 Millionen Franken beziffert, dies wegen Abschreibern auf immateriellen Werten, die mit der Einstellung von Siroop wertlos wurden. Und dem verbleibenden Eigenkapital von 10,4 Millionen Franken steht eine Passivseite von 138,4 Millionen Franken oder ein Bilanzverlust von 138,5 Millionen Franken gegenüber.
(abr)