21 Monate und 28 Fristverlängerungen haben sich Qualcomms Übernahmeversuche des niederländischen Halbleiterspezialisten
NXP hingezogen. Jetzt ist die Blase geplatzt, und
Qualcomm hat den Rückzug verkündet. Stattdessen wolle man eigene Aktien von Anteilseignern für 30 Milliarden Dollar zurückkaufen, erklärte Qualcomm-Chef Steve Mollenkopf bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des dritten Geschäftsjahrquartals.
Bei dem aufgelösten Transaktionsplan spielt der US-chinesische Handelsstreit eine tragende Rolle: Für die Übernahme stand nämlich noch die Freigabe chinesischer Wettbewerbsbehörden aus, die Qualcomm angesichts der Konfliktsituation nicht erwartet. Die Zustimmung ist relevant, da 2017 fast 40 Prozent des NXP-Umsatzes aus China stammten. Zwei Milliarden Dollar Exit Fee musste Qualcomm nach Bekanntgabe der Aufgabe noch an NXP überweisen, womit NXP einen Aktienrückkauf tätigen oder neue Entwicklungen finanzieren könnte.
Qualcomm hat im vergangenen Quartal 41 Prozent Gewinn- und vier Prozent Umsatzwachstum im Jahresvergleich verzeichnet und hat trotz der aktuellen Niederlage auch ohne NXP deutliche Fortschritte ausserhalb des Smartphone-Geschäfts gemacht. So steht derzeit etwa ein Auftragsbestand von fünf Milliarden Dollar allein in der Automobilindustrie zu Buche. Mit der Übernahme von NXP wollte Qualcomm unter anderem sein Geschäft mit selbstfahrenden Autos stärken.
(rpg)