«Unser Ziel ist es, CRM (Customer Relationship Management)-Anbieter Nummer 1 für KMUs zu werden.» Dieser Satz stammt nicht etwa aus einer Pressemeldung eines CRM-Herstellers, sondern aus einem «Computer Reseller News» zugespielten internen Memo von
Microsoft. Laut dem Dokument sollen mit dem CRM-Server Kunden, Leads und Absatzchancen von jeder Art Gerät aus verfolgt werden können.
Dieser auf der .Net-Strategie beruhende CRM-Server soll sich klar von den von «bCentral», der Microsoft-Abteilung für KMU-Software, angebotenen CRM-Services für KMUs unterscheiden. Laut dem internen Dokument plant Microsoft den Eintritt in den CRM-Markt für das vierte Quartal des nächsten Jahres. Microsoft schätzt, dass der Markt in den nächsten fünf Jahren die 25-Milliarden-Dollar-Grenze überschreiten wird.
Eigenentwicklung oder Kauf?
Laut Insidern sollen in der Abteilung mittlerweile zwischen 30 und 100 Leute an CRM-Codes schreiben. Andere Microsoft-Partner glauben allerdings zu wissen, es würde eher eine Firma samt Software zugekauft, ähnlich der Übernahme von Greatplains, dem Buchhaltungssoftware-Anbieter.
Als Übernahme-Kandidaten kämen am ehesten Pivotal oder Onyx in Frage. Beide sind Microsoft-Partner und beide sind in der Nähe von Redmond stationiert, Pivotal in North Vancouver, British Columbia und Onyx in Bellevue, Washington. Mit einer Übernahme würde
Microsoft auf jeden Fall — wie bereits im Falle Greatplains — auf Unverständnis bei seinen ISVs (Integrated Software Vendors) treffen.
KMUs wollen ein System
Im Falle von Graitplains konkurriert
Microsoft allerdings nicht mit Enterprise-Partnern wie
SAP oder Peoplesoft. Aber Pivotal und Onyx konkurieren direkt mit MS-Partnern wie Siebel,
Nortel oder Peoplesoft. Eine Übernahme von Pivotal oder
Onyx könnte also Auswirkungen auf die Motivation der genannten MS-Partner im Interprise-Bereich haben und Microsoft schaden.
«Auf jeden Fall wollen kleinere Firmen ein einziges System für ihre gesamten Geschäftsabläufe, und deswegen wird Microsoft nicht darum herum kommen, das Angebot der Buchhaltunssoftware von Greatplains zu erweitern und wenigstens minimale CRM-Features einzubauen», meint etwa Erin Kinikin, Analystin bei der Giga Information Group. (mh)
700 Leute für Mysap-CRM
Entgegen dem allgemeinen Entlassungsboom will die deutsche Softwareschmiede
SAP 700 neue Mitarbeiter für Vertrieb und Installation der neuen Customer Relationship Management-Lösung «Mysap-CRM» einstellen. Begründet wird der Schritt mit der starken Nachfrage nach der Front-Office-Lösung. Weitere CRM-Projekte mit
Accenture, Deloitte Consulting und Pricewaterhousecoopers befänden sich in Planung.