Im Kontext des Massnahmenpakets des Bundes gegen den Fachkräftemangel in den MINT-Berufen (Mathematik, IT, Naturwissenschaft und Technik) zieht eine Studie der Universität Zürich eine Zwischenbilanz für praxisorientierte Studiengänge (PiBS). Der Studiengang für IT-Fachkräfte wird seit 2015 durchgeführt ("Swiss IT Magzine"
berichtete) und dauert für die Absolventen acht Semester bis zum Bachelor of Science, während neben den Vorlesungen in einem Partnerbetrieb praktisch gearbeitet wird. 75 Studenten und 12 Praxispartner sind aktuell Teil des Pilotprojektes. Die Bilanz der beteiligten Unternehmen fällt dabei durchaus positiv aus: Für die Unternehmen ergeben sich damit neue Rekrutierungsmöglichkeiten für Informatik-Fachkräfte.
Zentraler Teil für die positiven Stimmen ist das Innovationspotential sowie der enge Austausch zwischen Firma und wissenschaftlichem Diskurs, was neues Wissen ins Unternehmen bringe. Die Studierenden selbst bekommen indessen auch Bestnoten von den Partnerfirmen: Sie würden gesteigertes Lernverhalten, grössere Produktivität und überdurchschnittliche Motivation gegenüber den Lernenden in der beruflichen Grundbildung zeigen. Die Einflussnahme auf den Lehrplan sehen die Unternehmen ebenfalls als sehr positiv an.
"Der Bericht der Universität Zürich zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", ist sich Anja Bouron, Verantwortliche bei der FFHS für das Pilotprojekt PiBS, sicher. "Es kommt klar zum Ausdruck, dass das praxisintegrierte Studium eine geeignete Ergänzung zur Lehre und zum klassischen Studium ist und es diese nicht verdrängt." In einer weiteren Studie im Auftrag der FFHS sollen bis im Herbst auch die Perspektiven der Studierenden sowie der Dozierenden und Studiengangsleiter beleuchtet werden. Eine endgültige Entscheidung zur Zukunft der praxisorientierten Studiengänge ist 2020 zu erwarten.
(win)