Bei der ERP- und Cloud-Schmiede
SAP, dem grössten Softwarekonzern Europas, herrscht zurzeit keine gute Stimmung. Zum einen sorge der Abbau von 4400 der weltweit 96'500 Arbeitsplätzen im für Verunsicherung bei den Mitarbeitern. Andererseits ziehe die Reorganisation des Managements zunehmend Kritik auf sich,
so "Cash.ch".
So gab SAP etwa erst vergangene Woche bekannt, dass SAP-Veteran Robert Enslin, der auch als potenzieller Nachfolger von Bill McDermott gehandelt wird, nach 27 Jahren das Unternehmen verlässt ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Bernd Leukert, ehemaliges Vorstandsmitglied, kündigte seinen Rücktritt derweil bereits im Februar an.
Enslin war seit 2014 Mitglied des SAP-Vorstands und verantwortlich für den Cloud-Bereich des Unternehmens. Jennifer Morgan, die bisher für den Vertrieb verantwortlich war, übernimmt nun die alleinige Kontrolle über die Cloud-Sparte. Adaire Fox-Martin wird in Zukunft Morgans aktuelle Rolle übernehmen.
Derweil befindet sich aber auch der Umbau auf den unteren Ebenen in vollem Gange. So biete SAP älteren Mitarbeitern derweil die Möglichkeit, das Unternehmen vorzeitig zu verlassen und in den Ruhestand zu gehen. Insider erwarten, dass der Prozess mindestens bis Ende Mai andauern dürfte. Erst dann soll klar sein, wie viele Menschen das Angebot, das McDermott angekündigt hat, schliesslich annehmen werden.
McDermott versucht derweil, die Wogen zu gätten. In einer E-Mail an die Mitarbeiter erklärt er Enslins Weggang mit dessen langjährigen Wunsch nach Veränderung. Am 24. April, dem Tag der Veröffentlichung der Bilanz für das erste Quartal, findet auch eine Mitarbeiterversammlung statt. McDermott verspricht eine "wirklich ungefilterte Vision" davon, was in den kommenden Monaten getan werden muss, um alle Ziele zu erreichen.
(swe)