Das Management des oberfränkischen TV-Herstellers
Loewe wollte die Firma mit einem Insolvenzverfahren in Eigenregie retten. Nun ist der Versuch gescheitert – die Gläubiger wollten kein weiteres Darlehen geben. Der Betrieb wird deshalb per 1. Juli 2019 eingestellt beziehungsweise, wie sich der Geschäftsführer ausdrückt, "bei geringer Kostenlast ruhend gestellt". Davon sind 400 Beschäftigte betroffen. Gestern Dienstag haben laut dem Bayrischen Rundfunk vor dem Werk in Kronach deshalb hunderte Mitarbeiter demonstriert.
Loewe, ein Traditionsunternehmen mit fast hundertjähriger Geschichte, hat schon länger mit schwachen Umsätzen zu kämpfen, obwohl es seit Jahren im eigentlich wenig preissensitiven High-End-Segment tätig ist. Vor einigen Jahren ist der britische Investor Riverrock bei Loewe eingestiegen. Die Gewerkschaft IG Metall kritisiert nun, dass das Insolvenzverfahren überstürzt eingeleitet worden sei und dass Riverrock jetzt abwarte, bis Loewe endgültig ausgeblutet sei, um dann "mit den Trümmern des Unternehmens Geld zu verdienen", wie Bezirksleiter Jürgen Horn sich ausdrückte.
(ubi)