Das Layouten von Publikationen wie "Swiss IT Reseller" und "Swiss IT Magazine" ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit. Zwar wiederholen sich die Themen mit den Jahren (der Layouter ist dann herausgefordert, Themen wie "IT-Sicherheit" und "Workplace as a Service" immer wieder neu und mit unverbrauchter Symbolik zu illustrieren) – permanente Abwechslung, gelegentlichen Ärger und willkommene Erheiterung bringt dagegen der Umgang mit angelieferten Daten.
Seien Sie durchschaubar
Stellen Sie sich einen Ordner vor, der etwa Artikel von externen Autorinnen und Autoren enthält. Sagen wir, fünf Dateien, alle benannt in der Art "Artikel Swiss IT Reseller def.docx", dazu Autorenfotos mit Dateinamen wie "Portrait aktuell.jpg". Der "Swiss IT Reseller" sind wir nun aber selbst, und dass das angelieferte Porträtbild aktuell ist und nicht etwa uralt, das wollen wir doch hoffen! Da wird der Layouter zum Detektiv, und je nach Auslastung wird er sich darüber amüsieren oder ärgern. Wenn sich dann noch herausstellt, dass "Text IT-Reseller def.docx" und "Text IT-Reseller neu.docx" den gleichen Artikel enthalten, stellt sich die Frage, welcher jetzt gilt, der definitive oder der neue? Und natürlich, in diesem Zusammenhang: die Frage, wie es um die Professionalität des Autors steht… Wenn Sie also vor dem Layouter gut aussehen wollen, hier mein erster Tipp: Benennen Sie Ihre Files vor dem Abschicken so, dass der Dateiname dem Empfänger transparent macht, was die Datei enthält – etwa in der Art "Artikel Meinefirma Datum.docx" respektive "Firma Name Vorname.jpg". Sie können sich nicht vorstellen, wieviel Arbeit Sie uns damit abnehmen!
Ein weiteres Thema in diesem Zusammenhang ist die Qualität und Gestaltung der Porträtfotos. Neben vielen hoch professionellen Bildern, auf denen jeder Bartstoppel scharf ist, erreichen uns immer wieder auch Porträts, die offensichtlich schnell im Gang mit dem Handy geknipst wurden. Oder von Linkedin heruntergezogene Dateien, die nur wenige Pixel breit und hoch sind. Aber auch unter den professionellen Bildern gibt es solche, die an sich unbrauchbar sind: wenn nämlich der Fotograf zu kreativ war. Ein gewagter Bildausschnitt etwa, auf dem schon die Hälfte der Stirn abgeschnitten ist, oder eine hübsche Farbgestaltung, so dass das Grün des Hintergrundes auf Gesicht und Hemd des Porträtierten widerscheint. Und selbst die wirklich guten Fotos sind mal sehr hell, mal sehr dunkel, mal sehr bunt oder auch mal fast schwarz-weiss.
Seien Sie durchschnittlich
Eine Seite mit vielen Porträts aber sieht dann gut aus, wenn alle Gesichter ähnlich daherkommen. Eventuell – aber nicht immer – hat der Layouter noch Zeit, die Bilder farblich aneinander anzupassen, soweit dies möglich ist. Bilder mit extremen Ausschnitten oder mit sehr wenig "Fleisch" um das Gesicht herum kann aber sogar der beste Grafik-Crack nicht sinnvoll beschneiden. Schauen Sie sich bei Gelegenheit ein paar "IT-Szene"-Seiten im "Swiss IT Reseller" an, und denken Sie dabei an meinen zweiten Tipp: Besonders gestaltete Bilder machen sich sicher super auf Ihrer Firmenwebsite, aber lassen Sie Ihren Fotografen für die Presse doch noch Varianten mit durchschnittlicher Farbigkeit und genug Raum ums Gesicht herum machen, so dass die Bilddatei für hoch- und querformatige Ausschnitte taugt. So sehen Sie dann in jeder Zeitung gut aus!
Mit diesen Tipps verabschiede ich mich von Ihnen als Layouter von "Swiss IT Magazine" und "Swiss IT Reseller", ich darf mit 53 Jahren noch einmal eine neue Herausforderung angehen. Meine Nachfolgerinnen stehen in den Startlöchern – nehmen Sie ihnen etwas Arbeit ab und sehen Sie selbst dabei gut aus!