Bernhard Neidhart, Vorsteher des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zug, hat die in der "NZZ" publizierten Informationen rund um Entlassungen bei Firma Crypto International bestätigt,
so "SRF". Das Zuger Arbeitsamt sei über die Eröffnung einer Vernehmlassungsphase wegen einer möglichen Massenentlassung informiert worden, so Neidhart gegenüber der Presseagentur Keystone-SDA, ohne nähere Angaben zu machen.
Dem Zeitungsartikel zufolge beabsichtigt Crypto International, 83 seiner 85 Stellen in der Schweiz abzubauen. Bei den betroffenen Stellen handle es sich vor allem um Spezialisten auf dem Gebiet der Cybersicherheit. Diese Entlassungen stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Weigerung der Regierung, dem Unternehmen eine Exportlizenz zu erteilen.
Crypto International erwarb 2018 die Rechte an der inzwischen skandalumwitterten Firma
Crypto. Die diesjährige Enthüllung, dass Crypto im Zentrum einer riesigen CIA-Spionageoperation stand, hat die Schweiz bis ins Mark erschüttert ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Die in Zug ansässige Verschlüsselungsfirma, die 2018 liquidiert wurde, verkaufte Verschlüsselung-Hardware unter anderem an den Iran, Indien, Pakistan, lateinamerikanische Nationen und Dutzende anderer Länder. Die Technologie wurde so modifiziert, dass die CIA und der deutsche Geheimdienst (BND) Codes knacken konnten, wie "Washington Post" zusammen mit "SRF" und "ZDF" an Licht brachten. Erst vor kurzem wurde zudem bekannt, dass auch die Schweiz Zugang zu den Verschlüsselungs-Codes hatte.
(swe)