Swisscom hat die Geschäftszahlen für 2020 veröffentlicht. Dabei meldet der Konzern einen Umsatz von 11,1 Milliarden Franken, was 3,1 Prozent weniger sind als noch 2019. Beim Betriebsergebnis vor Abschreibungen EBITDA kann
Swisscom dafür leicht zulegen, um 0,6 Prozent auf 4,38 Milliarden Franken. Der Reingewinn hingegen sank um 8,4 Prozent auf 1,53 Milliarden Franken, wobei hier anzumerken ist, dass im Vorjahr ein positiver Einmaleffekt von 269 Millionen Franken im Ertragssteueraufwand enthalten war. Für das Schweizer Kerngeschäft meldet Swisscom einen Umsatzrückgang von 298 Millionen Franken (minus 3,5%) auf 8,28 Milliarden Franken und erklärt dazu, dass dieser Rückgang vor allem getrieben sei durch den anhaltenden Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19 bezüglich der Roaming-Umsätze, die um 89 Millionen zurückgingen.
Rückläufig waren auch die Abozahlen von Swisscom in der Schweiz im vergangenen Jahr. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse nahm um 1,7 Prozent auf 6,224 Millionen ab. Die Zahl der Festnetzanschlüsse sank um 4,5 Prozent auf 1,523 Millionen. Bei den Breitbandanschlüssen gings 2020 um 0,7 Prozent auf 2,043 Millionen zurück. Und sogar bei den TV-Anschlüssen – dem Bereich, wo Swisscom vor allem auf Kosten von UPC die letzten Jahre zulegen konnte – muss Swisscom für 2020 ein Minus vermelden, um 0,1 Prozent auf 1,554 Millionen. Zulegen konnte Swisscom dafür mit Fastweb in Italien, wo die Zahl der Mobilfunkanschlüsse um 12,3 Prozent auf 1,961 Millionen und die der Breitbandanschlüsse um 4,2 Prozent auf 2,747 Millionen wuchs.
Zum Markt für Geschäftskunden erklärt
Swisscom, dieser sei weiterhin durch starken Wettbewerb und neue Technologien geprägt. Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 1,72 Millionen Franken. Wachstum habe man dafür für den Bereichen Cloud, Security sowie bei den Unified-Communication- und Collaboration-Lösungen erzielen können, während der Umsatz im Lösungsgeschäft mit 1,058 Millionen Franken nahezu stabil (+0,9%) blieb.
Trotz des Rückgangs bei Umsatz und Reingewinn zeigt sich Swisscom-CEO Urs Schaeppi zufrieden mit dem Ergebnis: "In einem herausfordernden Umfeld agierten wir im letzten Jahr mit Erfolg und erzielten bei einem leicht tieferen Umsatz ein starkes Betriebsergebnis. Der Erfolg ist umso bemerkenswerter, als aufgrund von Covid-19 über 80 Prozent unserer Mitarbeitenden von zu Hause aus arbeiteten und den Betrieb auch bei höherer Netzlast jederzeit sicherstellten. Zudem ist das Marktumfeld weiterhin von aggressiven Promotionen, intensivem Wettbewerb und Preiszerfall im Schweizer Kerngeschäft geprägt."
Für 2021 erwartet Swisscom einen Umsatz von 11,1 Milliarden Franken, was dem Umsatz 2020 entspricht, sowie einen EBITDA von 4,3 Milliarden Franken. Der hohe Wettbewerbs- und Preisdruck im Schweizer Kerngeschäft werde weiter anhalten, so Swisscom. Urs Schäppi: "Für 2021 erwarten wir im Konzern trotz den Unsicherheiten aufgrund von Covid-19 ein robustes Geschäft."
Wie bereits angekündigt verfolge man das Ziel, wie in den Vorjahren auch 2021 und 2022 die Kostenbasis um je 100 Millionen Franken zu senken. "Realisiert werden die Einsparungen hauptsächlich über vereinfachte Arbeitsabläufe, effizientere Systeme und eine Reduktion der angebotenen Stellen. Neue Arbeitsplätze werden dagegen in Wachstumsbereichen wie beispielsweise Cloud und Security geschaffen", erklärt das Unternehmen.
Die Zahl der Stellen 2020 sank in der Schweiz um 3,5 Prozent, was bedeutet, dass im letzten Jahr bei Swisscom hierzulande 580 Stellen abgebaut wurden.
(mw)