TSMC prüft die Errichtung einer Halbleiterfabrik in Deutschland oder Japan. An den Kosten sollen sich Kunden oder die Staaten beteiligen. Chairman Mark Liu sagte,
TSMC führe Gespräche mit "mehreren Kunden" über die Machbarkeit des Baus einer Chip-Wafer-Fabrik in Deutschland.
"Wir befinden uns in der Vorphase der Prüfung, ob wir nach Deutschland gehen sollen", sagte Liu den Aktionären auf der Jahreshauptversammlung des Unternehmens, wie "Nikkei"
berichtet. "Es ist noch sehr früh, aber wir evaluieren es ernsthaft, und die Entscheidung wird von den Bedürfnissen unserer Kunden abhängen."
Die Kommentare sind das jüngste Anzeichen dafür, dass der wertvollste Chipkonzern der Welt von seiner jahrzehntelangen Strategie abrückt, den Grossteil seiner Chipproduktion in Taiwan zu konzentrieren. Das Unternehmen baut bereits eine 12-Milliarden-Dollar-Chipfabrik in Arizona und erwägt den Bau seiner allerersten Wafer-Fabrik in Japan. Für das letztgenannte Projekt, so Liu, diskutiert das Unternehmen mit japanischen Kunden über Möglichkeiten zur Senkung der Betriebskosten.
"Die Kosten für den Bau und Betrieb einer Chipfabrik in Japan sind viel höher als in Taiwan. Wir diskutieren direkt mit unseren Kunden über Möglichkeiten, die Kostenlücke dort zu verringern", so Liu. "Sobald wir den Due-Diligence-Prozess durchlaufen haben, ist es unser Ziel, zumindest kostendeckend zu arbeiten."
TSMC liefert Chips an fast alle wichtigen globalen Chip-Entwickler, von
Apple,
Qualcomm und
AMD bis zu
Intel, Infineon und
Sony. US-Kunden machen dabei 70 Prozent des TSMC-Umsatzes aus, während die Kunden aus Japan 4,72 Prozent und Europa 5,24 Prozent ausmachen.
(swe)