Die ICT-Networkingparty im Berner Kursaal ist mittlerweile eine Grösse der Schweizer ICT-Szene. Und 2022 sollte eigentlich ein wichtiges Jahr für den Event sein: Es wäre die die 20. Ausgabe des Anlasses gewesen – wäre da nicht die Pandemie gewesen. 2021 musste man auf die Durchführung verzichten, damit feierte man heuer die 19. Ausgabe. Umso fröhlicher zeigten sich sowohl Veranstalter wie auch die anwesenden Gäste über die diesjährige Wiederaufnahme der kultträchtigen Eventserie in Bern. Auch wenn unter der Omikron-Welle wohl der eine oder andere mit einer kurzfristigen Absage gerechnet hatte, blieben die Organisatoren standhaft und führten die Party unter sauber kontrollierten 2G+-Bedingungen durch.
Kurzfristig ab- oder gar nicht erst zugesagt haben offenbar aber doch einige, mit etwa 600 statt den üblichen 1400 Teilnehmern standen im Berner Kursaal beim weitem nicht so viele Tische, wie in den Jahren vor der Pandemie. Und auch an den Tischen selbst machte sich die Vorsicht der Teilnehmer bemerkbar und so blieben doch einige Plätze leer.
(Quelle: ICT-Networkingparty/Markus Senn)
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Der Stimmung hat das aber kaum geschadet. Die Gäste schienen sich bereits beim Apero, der den Abend einläutete, wohlzufühlen, auch wenn es für viele wohl ungewohnt war, mit so vielen Menschen in einem Raum zu sein. Der Event war ein Lichtblick nach zwei Jahren Isolation und Unsicherheit. So sah das auch Organisatorin Vania Kohli und gab der ICT-Networkingparty in ihrer Willkommensrede das passende Motto: Eine Sternstunde. Es kehre nun endlich wieder so etwas wie Normalität ein, so Kohli, und freute sich auf die nun folgende "ganz spezielle ICT-Networkingparty, an die man sich ganz speziell erinnern soll".
Für den ersten Beitrag wurde nicht, wie oft in den vergangenen Jahren, ICTswitzerland-Präsident Marcel Dobler auf die Bühne gebeten, sondern Peter Grütter, Präsident des Verbands der Schweizer Telekommunikationsbranche Asut. Grütter dachte in seinem Beitrag laut über Netzwerktechnologie und deren Einfluss auf die Gesellschaft nach: Von Rauchzeichen zu Hieroglyphen über den Buchdruck hin zum Internet und betonte, wie Kommunikationstechnologien Gesellschaften durchrütteln und weiterbringen können. Die Bremse für den Fortschritt in der Kommunikation verortete er in der unnötigen "Regulierungslust", die beispielsweise beim neuen Mediengesetz wieder zu sehen sei. Im Anschluss forderte er die anwesenden Akteure aus der Politik dazu auf, den Aufbau der Kommunikationsinfrastruktur nicht unnötig zu erschweren, sondern mit "flexiblen Rahmengesetzen" ein passendes Umfeld zu schaffen. Technologie und Innovation hätten schliesslich dazu geführt, dass unsere Lebenserwartung nicht mehr bei 30 Jahren liege – denn dann wären ja noch weniger Leute hier. Von der Zukunft erwartet er daher Grosses, wie die digitale Parallelwelt des Metaversums, NFT-Technologie als transparentes Kontrollelement und vernetzte Implantate. Sein Fazit: "Daraus entsteht ein Morgen, das sich von heute genauso dramatisch unterscheiden wird wie das Industrie- zum Agrarzeitalter."
(Quelle: ICT-Networkingparty/Markus Senn)
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Für den zweiten Beitrag des Abends wurde die Schweizer Comedy-Grösse Hazel Brugger auf die Bühne gebeten. Man habe sie vorgängig bereits gewarnt, dass unter den Anwesenden maximal 20 Prozent Frauen sässen und sie auch ruhig darüber reden solle, so Brugger. Es gehe wohl aber eher in Richtung 2 Prozent – es gab also nicht nur was zu lachen, sondern auch ein bisschen was zu denken. Weiter gewährte sie unter anderem humorvolle Einblicke in ihr junges Ehe- und Familienleben und über ihr Leben als "rassige Südländerin" in Deutschland. Ihren Beitrag schloss mit ihrem Tipp, was auf einer Postkarte zu stehen hat (bevorzugt an den Ehepartner): "Das Wetter ist hier. Ich wünschte, du wärst schön."
Der letzte Beitrag vor dem Essen kam vom deutschen Physiker und Comedy-Veteran Vince Ebert, der über die männliche Midlife Crisis, seinen eigenen Werdegang und Wissenschaft sprach. Und auch die Fehlerkultur in den deutschsprachigen Ländern anprangerte, was er unter anderem am Beispiel der erfolgreichen iPhone-App iFart (welche Furzgeräusche produziert) festmachte, die es hierzulande nie zur Umsetzung geschafft hätte. Sein Fazit: "Geben Sie unorthodoxen Geistern eine Chance."
(Quelle: ICT-Networkingparty/Markus Senn)
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Nach dem italienischen Menü, das dieses Jahr am Tisch in Schüsseln zum Selberschöpfen serviert wurde, kam dann noch die wortwörtliche Sternstunde des Abends. Mit der bekannten Professorin für Astrophysik Kathrin Altwegg konnten die Gäste in die Tiefen des Weltalls abtauchen. Altwegg zeigte auf, was es an statistischen Vorgängen und Glück braucht, damit sich eine Zivilisation wie unsere entwickeln kann. Mathematisch sei es so, dass es zahlreiche Zivilisationen geben sollte, die wie wir funken könnten. Die nächste wäre – einmal mehr statistisch gesehen – aber 1600 Lichtjahre weit weg, was heisst, dass wir erst in 3000 Jahren Antwort bekommen würden. "Und da kann auch Swisscom nichts dran ändern", wie sie scherzhaft anfügte.
Ausklingen liess man den Abend nach dem Dessert beim geselligen Networking-Teil zu Wein, Bier und Kaffee. Und wer den Weg nach Hause antrat, dem wurden noch eine eingepackte Mahlzeit mitgegeben für das Mittagessen am Folgetag – warum Foodwaste betreiben, nur weil weniger Leute kommen, richtig? Die ICT-Networkingparty war 2022 etwas kleiner, dafür umso feiner und eine schöne Aussicht auf weitere Sternstunden in der Zukunft.
(win)