Die Wirtschaft brummt, die Auftragsbücher der ICT-Unternehmen sind gefüllt, entsprechend gut ist die Stimmung in der Branche. Diese positive Stimmung war denn auch förmlich spürbar an der Ausgabe 2018 der ICT-Networkingparty – dem jährlichen Stelldichein der Branchengrössen im Kursaal in Bern, wo auch dieses Jahr wieder mehr als 1400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, der Verbandslandschaft und aus den Medien begrüsst wurden.
Eröffnet wurde der Anlass 2018 von ICTswitzerland-Präsident und Nationalrat Marcel Dobler, der sich davon überzeugt zeigte, dass in diesem Jahr Meilensteine für die ICT-Branche gelegt werden. Die Schweiz spiele bezüglich ICT eine führende Rolle, sei Weltspitze, wenn es um Infrastruktur oder die Marktnähe des Bildungssystems gehe. Allerdings sei die Gesetzgebung mit ICT-Bezug eine Schwachstelle, so Dobler, der an dieser Stelle die Politik kritisierte, die in jüngster Zeit gleich mehrere Entscheide gegen den Fortschritt der Digitalisierung gefällt habe. Stichworte sind hier Netzsperren, die Lex Booking.com oder die Hürden, die den Carrieren beim Ausbau des 5G-Netzes in den Weg gestellt werden.
Auf Dobler folgte dann das rund 30-minütige Referat von Bernhard Heusler, seines Zeichens Rechtsanwalt und bekannt für seine langjährige Tätigkeit als Präsident des FC Basel. Er sprach über Leadership und Teamwork, erklärte zum Beispiel: "Führen bedeutet fokussieren auf die Zukunft." Oder: "Menschen haben aus Angst vor Veränderungen die Tendenz, rückwärts zu schauen." Er sprach aber auch über die Wichtigkeit, unpopuläre Entscheide zu fällen, in guten Zeiten Wandel herbeizuführen, um vorwärtszukommen, und er hatte die eine oder andere durchaus unterhaltsame Anekdote aus seiner Zeit beim aktuell erfolgreichsten Schweizer Fussballverein parat. "Leistung ist planbar" schloss Heusler, "Erfolg nicht."
Für das zweite Referat konnten die Macher der Party Fernsehmoderator Stephan Klapproth gewinnen, der mit Krücken auf die Bühne humpelte, dann aber intelligent, äussert pointiert und rhetorisch gewohnt brillant seine Sorge über den Gesundheitszustand der Demokratie angesichts des aktuellen Machthabers ennet des grossen Teichs darlegte. "Was grenzt an Dummheit?", fragte Klapproth. "Kanada und Mexiko."
Für den komödiantischen Teil konnte in diesem Jahr Helga Schneider gewonnen werden, die diese Saison auch im Zirkus Knie gastieren wird und die bestens zu unterhalten wusste. Beendet wurde der offizielle Part des Events in diesem Jahr schliesslich durch Eric Krapf, CEO von Atos Schweiz – dem Unternehmen, das seit 15 Jahren den Biergarten der ICT-Networkingparty sponsert und damit einen nicht unwesentlichen Teil zum feuchtfröhlichen ICT-Branchenfest beiträgt.
(mw)