Retail legt im Apple-Markt zu

IMacs und iBooks gibt’s auf jeder Postfiliale und Apple verkauft im Webstore direkt. Der Retail mauserte sich zum wichtigen Kanal für Apple.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/21

     

Heimgeräte gelten als das eigentliche Feld des Retailhandels. Apple, hierzulande bei den Desktops und Servern mit einem Marktanteil von rund 8,5 Prozent vertreten, nahm letztes Jahr im Homebereich mit 12,5 Prozent die dritte Stelle unter den Herstellern ein.
Der Verkauf der Apple-Geräte erfolgt in der Schweiz über 35 Point of Sales in den sogenannten Apple Center und bei etwa 120 weiteren authorisierten Fachhändlern. Dazu kommen der Apple-Online-Store als Direktkanal sowie als Retailer Migros, Manor, die Post und seit letztem Frühjahr in Genf ein Ableger von Fnac, einem französischen Pendant zum deutschen Mediamarkt.
«Natürlich waren die Fachhändler skeptisch, als wir anfingen, den Online Store und den Retailhandel zu pushen», meint Apple Schweiz Geschäftsführer Roger Brustio, «aber die Zahlen vom letzten Jahr belegen, dass die Fachhändler in dieser Zeit nicht verloren haben, sondern im Gegenteil zulegen konnten. 2000 war für uns ein besonders gutes Jahr, aber ich denke, dass sich an dieser Situation grundsätzlich nichts geändert hat.»
Länderzahlen gibt Apple nicht bekannt, aber laut Brustio konnte der Umsatz in der Schweiz bei den i- und Powerbooks leicht gesteigert werden und hielt sich bei den G4-Systemen. Einzig bei den iMacs scheint der Zenit überschritten. Brustio: «Ich denke, oder hoffe jedenfalls, dass im Januar auf der Macworld in San Francisco ein Nachfolger vorgestellt wird.»

Fachhandel und Retail: «Nicht allzusehr konkurrenzieren...»

«Es ist uns ein grosses Anliegen, dass sich die verschiedenen Kanäle nicht allzusehr konkurrenzieren», meint Brustio. Das sei der Grund dafür, dass man sich im Apple Store an die Listenpreise halte. Weitgehend wenigstens, denn es ist vorgesehen, dort Spezialstores für Schulen, Lehrer und Studenten einzurichten. Brustio versichert aber, dass sich die Ermässigungen im einstelligen Prozentrahmen hielten. Mehr wäre bei den tiefen Hardware-Margen wohl auch nicht drin.
Online-Store und Retailer sollen laut Brustio vor allem Neukunden anlocken, während die Mac-Gemeinde – «meist langjährige Apple-Anwender» – ihrem Händler treu bleibe. Die «Neulinge» sollen später, wenn die Ansprüche steigen, ebenfalls den Weg ins Fachgeschäft finden. Als Beweis für diese idyllische Sichtweise führt Brustio den Fachhändler Art Computer in Genf an, der sein Geschäft schräg gegenüber von Manor hat: «Art übernimmt sogar Kunden von Manor für Serviceleistungen. Nicht dass sich die beiden heiss lieben, aber man lebt miteinander». Nur der Fachhandel verfüge eben über Spezialisten. «Support und Beratung für Bereiche wie Video oder Grafik können weder Online-Store noch Retailer übernehmen.»

Mac-only

Im Fachgeschäft weiss der Kunde, dass er alles findet, was er für seinen Mac braucht. Eine ähnliche Situation strebt man auch beim Retailer an. In den Warenhäusern sollen Mac-only-Corners eingerichtet werden, wo alle Apple-Produkte fein säuberlich von anderem getrennt sind. In Genf bei Fnac gibt es dies bereits. Auch bei Manor Basel funktioniert das Konzept. An anderen Orten wird noch Überzeugungsarbeit notwendig sein, da die Marketingkonzepte der Warenhäuser und die Vorstellungen der Dekorationschefs oft einer solchen Sonderbehandlung entgegenstehen.
Anders bei der Post. Brustio: «Einer unserer aktivsten Retailer mit vielen eigenen Ideen. Neben Angeboten wie Handys und Bankgeschäften ist der Mac sehr gut platziert.» Am liebsten wäre es Brustio, wenn die Kunden ihren iMac gleich vom Postbüro nach Hause tragen könnten, doch leider kann nicht jede Poststelle auch noch ein Mac-Lager halten…
Die Verkäufe über Apple Store und Retail hätten klar zugenommen, sagt Bustio (Zahlen mag er allerdings nicht nennen). Dennoch seien die Fachhändler nach wie vor Apples Haupteinnahmequelle. «Und das wird auch so bleiben», versichert der Country Manager. (fis)

Apple-Produkt für den Retail: Airport 2

Soeben hat Apple Airport 2 vorgestellt. Die Apple-Funknetzwerklösung basiert auf dem Industriestandard IEEE 802.11b und besteht aus der Basisstation, der Airport-Karte und der Airport-Software. Macintosh-Modelle sind für die Airport-Karte vorbereitet und verfügen über integrierte Antennen. PC-Anwender benötigen eine Wi-Fi-zertifizierte IEEE 802.11b-Karte.

Neu bietet Airport 2:

zwei Ethernet-Anschlüsse, ein 10BASE-T-Anschluss für WLAN-Verbindungen wie DSL oder Kabelmodems und einen neuen 10/100BASE-T-Anschluss

Unterstützung für 128-Bit-Verschlüsselung


Unterstützung von RADIUS, um die Zugriffsrechte zu verwalten.


Kompatibilität mit dem LEAP-Sicherheitsprotokoll von Cisco.


Die Übertragungsrate beträgt bis zu elf Megabit pro Sekunde (in der Praxis meist etwas weniger) für bis zu 50 Anwender in einem Radius von etwa 45 Meter um die Basisstation. Mit weiteren Basisstationen lässt sich der Bereich erweitern. Airport 2 ist in der Schweiz Mitte Januar erhältlich. Die Karte kostet 179 Franken, die Basisstation 549 Franken. Die Airport 2.0-Software steht kostenlos auf der Apple Website (www.apple.com/chde/airport) zur Verfügung.


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