Gemäss jüngsten Schätzungen von IDC wird sich der globale Smartphone-Markt im laufenden Jahr rückläufig entwickeln. Die Marktforscher gehen davon aus, dass dieses Jahr rund um den Globus 1,31 Milliarden Smartphones abgesetzt werden, was gegenüber der Vorjahresperiode einem Minus von 3,5 Prozent entsprechen würde. Nach drei aufeinanderfolgenden Quartalen mit rückläufigen Verkaufszahlen hat IDC damit die Absatzprognose nach unten revidiert, zuvor ist man noch von einem Wachstum von 1,6 Prozent ausgegangen. Dennoch glaubt man nicht, dass der rückläufige Trend länger anhalten wird und rechnet mit einer baldigen Erholung des Marktes. Über die kommenden fünf Jahre wird somit weiterhin von einem mittleren jährlichen Wachstum von 1,9 Prozent ausgegangen.
Laut IDC-Analystin Nabila Popal leidet die Smartphone-Industrie zunehmend unter der schwachen Nachfrage, der Inflation, anhaltenden geopolitischen Spannungen sowie den nach wie vor bestehenden Lieferkettenproblemen. Noch erschwerender seien die Lockdowns in China, für die nach wie vor kein Ende in Sicht sei. Sie würden die Nachfrage in den grössten Märkten global verringern und die Zufuhr zur ohnehin geforderten Lieferkette weiter einschränken. Als Folge hätten grosse OEMs wie Apple oder Samsung die Aufträge für das laufende Jahr bereits zurechtgestutzt. Dabei soll Apple weniger von der Entwicklung betroffen sein, da der iPhone-Hersteller seine Lieferketten besser unter Kontrolle habe.
Der Absatz entwickelt sich in den einzelnen Regionen allerdings höchst unterschiedlich. Das grösste Absatzminus ortet IDC mit 22 Prozent in der Zentral- und Osteuropa, während die Verkäufe in China um 11,5 Prozent zurückgehen sollen. Positiv soll sich mit 1 Prozent Wachstum derweil der Smartphone-Markt in Westeuropa entwickeln, während im asiatisch/pazifischen Raum mit einem Wachstum von 3 Prozentpunkten gerechnet wird.
(rd)