Beim Bezahlen im Internet und bei den Zahlungskarten zeigt sich im europäischen Raum eine Dominanz von Anbietern mit Unternehmenssitz in Übersee. Damit geht auch eine gewisse Abhängigkeit einher. Diese könnte durch die Implementation eines digitalen Euros verringert werden.
Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz sieht im digitalen Euro deshalb ein europäisches Zukunftsprojekt. Damit kann die europäische Souveränität im Zahlungsverkehr gestärkt werden, wie Balz in einer Rede bei der liberalen Tafelrunde in Frankfurt betont. Weiter würde "eine echte europäische Alternative, also ein digitales Zahlungsmittel mit europäischer Governance uns gut zu Gesicht stehen."
Balz begleitet ein im Juli 2021 durch den EZB-Rat beschlossenes Projekt zum digitalen Euro. Seit Oktober desselben Jahres arbeiten die Experten des Projekts an spezifischen Fragen zur möglichen Ausgestaltung. So könne der digitale Euro so ausgestaltet sein, dass er auch programmierbare Zahlungen in einem hochautomatisierten Umfeld unterstützt. Doch die Untersuchungsphase des Projekts dauert noch bis Oktober 2023 und erst "bis dahin wollen wir eine gute erste Idee von der digitalen Zukunft unseres Geldes haben", so Balz.
(rf)