Europäischer Markt für IT- und Business-Servies verzeichnet ambivalentes Ergebnis
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Europäischer Markt für IT- und Business-Servies verzeichnet ambivalentes Ergebnis

Trotz klaren Umsatzsteigerungen im Vorjahresvergleich kann der europäische Markt für IT- und Business-Services im Vergleich mit dem Vorquartal nicht vollständig überzeugen.
19. Juli 2022

     

Der europäische Markt für IT- und Business-Services kann im zweiten Quartal 2022 im Vorjahresvergleich deutlich zulegen, muss aber im Vergleich mit dem Vorquartal einen leichten Rückgang melden. Dies meldet der aktuelle EMEA ISG Index, der auf den neuesten Zahlen der IT-Services-Branche basiert und Fremdvergaben mit einem jährlichen Vertragswert (ACV, Annual Contract Value) von mindestens fünf Millionen Dollar erfasst.


Dem Index zufolge hat der ACV des Gesamtmarktes 7,5 Milliarden Euro erreicht und damit zum dritten Mal in Folge die 7 Milliarden-Dollar-Marke überschritten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist dies ein satter Anstieg von 18 Prozent – gegenüber dem ersten Quartal 2022 aber ein Minus von 0,5 Prozent. „Der leichte Rückgang gegenüber dem ersten Quartal könnte die Sorgen angesichts der aktuellen Inflation und anderer ökonomischer Zwänge widerspiegeln, wobei ein Auf und Ab in diesem Markt aber häufiger vorkommt", wie Andrea Spiegelhoff, Partnerin bei ISG Deutschland, den leichten Rückgang kommentiert.
Ein deutlicherer Rückgang im Vergleich mit dem Vorquartal ist für das Segment XaaS zu verzeichnen. Mit 3,7 Milliarden Euro sank der Umsatz um gut 3 Prozent und "wir haben seit dem Höhepunkt der COVID-Pandemie 2020 keine so schwache Performance im Vergleich zum Vorquartal gesehen", wie Spiegelhoff betont. Im Vorjahresvergleich stieg hier der Umsatz um satte 27 Prozent, was bei genauerer Betrachtung aber nicht als sonderlich viel erscheint, denn "diese Entwicklung bedeutet mit Blick auf den XaaS-Markt eine deutliche Verlangsamung gegenüber den jährlichen Wachstumsraten von 40 bis 50 Prozent, die wir in den vergangenen Quartalen verzeichnet haben", so Spiegelhoff weiter.

Der einzige Anstieg im Vergleich mit dem Vorquartal ist für den Teilmarkt der Managed Services zu verzeichnen. Der Teilmarkt erreichte ein ACV von 3,8 Milliarden Euro und stieg damit um 3 Prozent. Im Vorjahresvergleich stellt dies ein Wachstum von 10 Prozent dar. Besonders die Nachfrage nach Services bei den Anwendungsentwicklungen (ADM) stieg rasant an und legte gegenüber Vorjahr 17 Prozent und gegenüber Vorquartal 29 Prozent zu. Besonders die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge imponiert hierbei: Bei den Managed Services wurden im zweiten Quartal 243 Verträge abgeschlossen, was einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber einem Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal entspricht. So entspricht dies dem zweitbesten Quartalswert, der jemals in EMEA erzielt wurde.


Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten senkt ISG seine Wachstumsprognosen für XaaS von 22 auf 18 Prozent Wachstum für das gesamte Jahr 2022 herab. Auch für die Managed Services nimmt ISG eine Korrektur vor und rechnet neu mit einem Wachstum von 3,5 statt 5,1 Prozent. (rf)


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