Der Bezos-Konzern
Amazon teilt mit, er wolle One Medical übernehmen. Beim Übernahmekandidaten handle es sich um einen US-Gesundheitsversorger, der qualitativ hochstehende Healthcare-Dienste zugänglicher, günstiger und angenehmer machen will – dies durch eine Kombination von In-Person-, digitalen und virtuellen Dienstleistungen. Zu One Medical gehört etwa die Klinikkette 1Life Healthcare mit Standorten in verschiedenen US-Städten. Mit der Akquisition kann Amazon sein bisheriges virtuelles Gesundheitsangebot deutlich erweitern.
Für One Medical will Amazon in einer reinen Bartransaktion 18 US-Dollar pro Aktie zahlen, rund 77 Prozent mehr als der aktuelle Aktienkurs, was einem Gesamtkaufpreis von 3,9 Milliarden Dollar entspricht und die bestehenden Schulden umfasst – im ersten Quartal 2022 verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von knapp 91 Millionen Dollar. CEO von One Medical bleibt der aktuelle Chef Amir Dan Rubin.
Offenbar sieht
Amazon im Gesundheitswesen Geschäftschancen und will damit Geld einnehmen. Neil Lindsay, Senior Vice President von Amazon Health Services, formuliert es so: "Wir finden, das Gesundheitswesen steht ganz oben auf der Liste der Erfahrungen, die man neu erfinden muss. Einen Termin vereinbaren, wochen- oder sogar monatelang auf einen Termin warten, sich von der Arbeit freinehmen, in eine Klinik fahren, einen Parkplatz finden, im Wartezimmer und dann im Untersuchungszimmer warten, allzu oft ein paar gehetzte Minuten mit einem Arzt, dann einen weiteren Besuch in einer Apotheke – wir sehen viele Möglichkeiten, sowohl die Qualität des Erlebnisses zu verbessern als auch den Menschen wertvolle Zeit in ihrem Leben zurückzugeben."
Und weiter: "Zusammen mit dem menschenzentrierten und technologiegestützten Ansatz von One Medical glauben wir, dass wir mehr Menschen helfen können, eine bessere Versorgung zu erhalten, wann und wie sie es brauchen. Wir freuen uns darauf, diese langfristige Mission zu erfüllen."
(ubi)