Der weltgrösste Online-Händler hat erstmals nach sieben Jahren wieder ein Quartal mit einem Verlust abgeschlossen. Im jüngsten Quartal kletterte zwar der Umsatz im Vorjahresvergleich um 7,3 Prozent auf 116 Milliarden Dollar, doch resultierte unter dem Strich ein Fehlbetrag von 3,8 Milliarden Dollar oder 7,56 Dollar pro Aktie. Seitens der von Factset befragten Analysten wurde mit Einnahmen in etwa derselben Höhe, aber mit einem Gewinn pro Aktie von 8,35 Dollar gerechnet. Positiv lief es erwartungsgemäss im Cloud-Geschäft, wo die Einnahmen um 37 Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar angehoben werden konnten. Der AWS-Profit kletterte im Berichtsquartal um 55 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar.
Als Grund für den gewaltigen Verlust nennt das Management Abschreibungen auf die Beteiligungen beim E-Auto-Hersteller Rivan in Höhe von 7,6 Milliarden Dollar. Auch die Inflation setzt dem Konzern zu und hat im Q1 für Kosten von zwei Milliarden Dollar gesorgt. Ebenfalls genannt wurden steigende Logistikkosten im Zusammenhang mit den Lieferkettenproblemen.
Negativ aufgenommen wurde auch der verhaltene Ausblick auf den laufenden Geschäftsgang. So stellt das Management fürs Q2 Einnahmen im Bereich von 116 bis 121 Milliarden Dollar in Aussicht, während die Marktauguren im Schnitt mit über 125 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet hatten.
Die Amazon-Papiere gerieten nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse unter massiven Verkaufsdruck und gaben im nachbörslichen Handel zwischenzeitlich um über 10 Prozentpunkte nach.
(rd)