Microsoft stutzt Ressourcen für ethische KI-Entwicklung
Quelle: Microsoft

Microsoft stutzt Ressourcen für ethische KI-Entwicklung

Microsoft rollt mit grossem Tempo neue KI-Produkte aus. Gleichzeitig wird ein wichtiges Ethik-Team für die verantwortungsvolle KI-Entwicklung gestrichen.
14. März 2023

     

Microsofts bemüht sich derzeit sehr, seine KI-Produkte unter die Leute zu bringen. Das Thema Ethik und KI schwingt dabei ständig mit – die KI soll nach ethischen Grundsätzen handeln, wofür entsprechende Ressourcen abgestellt wurden. Nun wurde bekannt, dass Microsoft das bereits fast totgesparte Ethics and Society Team, das Teil der AI-Abteilung ist, ganz entlassen hat, wie "Platformer" berichtet. Die Kündigungen geschehen offenbar im Rahmen der allgemeinen Sparmassnahmen und der damit verbundenen Kündigungswelle bei Microsoft, im Rahmen derer total rund 10'000 Angestellte weltweit den Hut nehmen müssen ("Swiss IT Reseller" berichtete). Das Team war bis zum Oktober 2022 noch 30 Personen stark und wurde damals auf sieben Mitarbeiter reduziert, die nun alle ebenfalls gehen müssen.


Verbleiben soll laut dem Bericht eine weitere vergleichbare Abteilung – das Office of Responsible AI. Dieses ist aber lediglich für die Erstellung der Richtlinien verantwortlich, während das Ethics and Society Team sich darum kümmern sollte, dass diese sich auch in den KI-Produkten wiederfinden würden. Wie ein nun ehemaliger Mitarbeiter des Ethics and Society Teams kommentierte, sei es die Aufgabe seines Teams gewesen, die Entwickler aufzuklären und "Regeln in Bereichen zu schaffen, in denen es keine gab". So erschuf das Team etwa das Responsible Innovation Toolkit, mit dem verantwortungsvolle Innovation gewährleistet werden soll.
Der Druck auf die KI-Abteilungen sei enorm hoch, wie Stimmen aus dem Unternehmen kommentieren. Man versuche angestrengt, die KI-Produkte schnellstmöglich unter die Nutzer zu bringen. Dies macht es für die Ethik-Teams offenbar immer schwieriger, ihren Regeln und Auflagen eine Stimme zu geben. Denn Microsoft hat es eilig: In einer Investoren-Info im Rahmen der Lancierung von Bing mit KI hiess es, dass man mit jedem Prozent, das man Google bei der Suche abknüpfen kann, zwei Milliarden Werbe-Einnahmen einspielt. Schnelle Rollouts von Änderungen und Produkten werden von Ethik-Teams aber wohl eher verzögert als beschleunigt. (win)


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