Epos stellt künftig keine Gaming-Headsets mehr her. Wie der Anbieter angekündigt hat, soll das Portfolio künftig ganz auf das Business-Segment ausgerichtet werden. Vom Gaming-Bereich will sich
Epos hingegen schrittweise verabschieden. Die Entscheidung folgt laut einem offiziellen Statement auf eine Überprüfung des zukünftigen Wachstumspotenzials und der Wettbewerbsfähigkeit des Gaming-Geschäfts sowie eine Periode schwacher Ergebnisse aufgrund schwieriger Marktbedingungen und "eines Mangels an Grösse und kritischer Masse". Das Geschäft mit Enterprise-Audio-Produkten soll hingegen weiterhin ein sehr attraktives langfristiges Wachstumspotenzial und Synergien mit dem Rest der Gruppe bieten.
Bis 2020 war Epos im Rahmen eines Joint Ventures noch unter der Marke
Sennheiser aktiv. Nach dem Ende der Zusammenarbeit führte die dänische Demant Gruppe den Brand Epos ein – und musste diesen gänzlich neu am Markt etablieren. "Seit der Trennung von unserem Joint Venture mit der Sennheiser-Gruppe war unser Gaming-Geschäft mit einem volatilen Marktumfeld konfrontiert", erklärt Søren Nielsen, Präsident und CEO von Demant. "Nach der ausserordentlichen Nachfrage, die durch die Pandemie im Jahr 2020 ausgelöst wurde, hat sich der Gaming-Markt aufgrund der schwachen Verbraucherstimmung deutlich abgeschwächt, und wir sehen keinen gangbaren Weg, um ohne erhebliche Investitionen in Produkte, Marke und Vertrieb ein profitables Geschäft aufzubauen." Man bedauere die Auswirkungen der Entscheidung auf die betroffenen Mitarbeitenden.
Wie Troels Rasmussen, Director of Product Management Gaming, auf
Linkedin schreibt, wurden trotz des "schrittweisen Abbaus" bereits alle Mitarbeitenden des Bereichs entlassen. "Ich bin enttäuscht, dass wir unsere Strategie nicht vollständig umsetzen konnten, und ich glaube, dass ein weiteres Jahr einen grossen Unterschied für das Segment und das Unternehmen gemacht hätte", sagt Rasmussen.
Dennoch will
Epos Kunden weiterhin bedienen und den Bestand an bestehenden Produkten sukzessive reduzieren. Der Hersteller erwartet, dass der Prozess im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein wird und dass sich die Betriebskosten ab dem kommenden Jahr merklich reduzieren und somit zu einer Verbesserung der Bruttomarge beitragen. Dennoch soll der EBIT der Communications-Sparte vorerst auch weiterhin negativ ausfallen – langfristig aber ins Plus rutschen.
Im Bereich Enterprise Solutions will sich Epos jetzt darauf konzentrieren, sein Produktportfolio zu erweitern und Vertriebspartnerschaften auszubauen. "Wir werden sorgfältig abwägen zwischen der Notwendigkeit, die kurzfristige Rentabilität zu verbessern, und Investitionen in zukünftiges Wachstum", erklärt der Hersteller. Man verstärke vor allem den Fokus auf den Unternehmensmarkt, der zwar nach wie vor hohe Eintrittsbarrieren aufweise, mittel- bis langfristig aber attraktives Wachstum und Renditen liefern werde.
(sta)