AVM, der deutsche Hersteller des auch in der Schweiz von vielen Providern verteilten Internetrouters Fritzbox, soll zum Verkauf stehen. Dies
berichtet das "Handelsblatt" (Paywall) mit Bezug auf Informationen aus Finanzkreisen. Die Investmentbank Lincoln habe einen Auktionsprozess vorbereitet, auch würden sich zahlreiche Privat-Equity-Investoren mit dem Elektronikhersteller beschäftigen, heisst es im Artikel. Bis eine Übernahme zustande kommt, dürfte es in jedem Fall noch Monate dauern. Lincoln soll eine Stellungnahme abgelehnt haben und
AVM wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Hingegen gab das Unternehmen gegenüber dem Handelsblatt zu Protokoll, dass die Gründer auf die 70 Jahre zugehen und sicherstellen wollten, dass der Erfolg von AVM weitergehe, auch wenn sie eines Tages nicht mehr im Unternehmen seien.
AVM Computersysteme Vertriebs GmbH, so die vollständige Unternehmensbezeichnung, wurde von vier Studenten im Jahr 1986 gegründet. Die Abkürzung AVM stand damals für Audiovisuelles Marketing und bezog sich auf die ursprüngliche Tätigkeit als Bildschirmtext-Dienstleister. 1989 folgte dann die erste ISDN-Karte (Kostenpunkt 4300 Deutsche Mark) und 1995 der Durchbruch mit der FritzCard, einer ISDN-Karte für PCs. Heute beschäftigt das Unternehmen 880 Angestellte und erzielte 2022 einen Umsatz von 620 Millionen Euro. Der Gewinn wird laut "Handelsblatt" auf 80 bis 90 Millionen Euro geschätzt, die Bewertung des Unternehmens auf 750 Millionen bis eine Milliarde Euro.
(rd)