Videoconferencing laugt die Teilnehmenden aus
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Videoconferencing laugt die Teilnehmenden aus

Eine österreichische Studie weist Unterschiede in der Gehirn- und Herzaktivität nach, wenn eine Vorlesung Online versus Live vor Ort absolviert wird.
27. November 2023

     

Man kennt es: Nach einem Tag voller Online-Meetings oder -Lektionen fühlt man sich ausgelaugt. Das ist nun wissenschaftlich nachgewiesen, und zwar durch ein vierköpfiges Forschungsteam aus Österreich. Die Autoren haben ihre Studienerkenntnisse im Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht und merken zunächst an: "Selbstberichte aus aller Welt deuten darauf hin, dass Videoconferencing Fatigue ein ernstes Problem darstellt."


Bei Selbstangaben von Betroffenen wollten es die Forschenden aber nicht bewenden lassen. Sie haben stattdessen den Effekt untersucht, den stundenlanges Online-Meeten im Gehirn verursacht und dazu die Hirnströme von 35 Studierenden nach einer 50-minütigen Online-Vorlesung per EEG gemessen. Eine weitere Gruppe hat die gleiche Lehrveranstaltung live vor Ort verfolgt. Parallel dazu wurde auf Basis von EKGs der Effekt auf die Herzaktivität in den beiden Gruppen gemessen, dies jeweils durch ein EKG vor und nach der Vorlesung.
Wie zu erwarten war, fühlten sich die Vor-Ort-Teilnehmenden nach der Lektion lebendiger, glücklicher und weniger müde und schläfrig als die Online-Gruppe. Dieser Selbsteinschätzung entsprachen auch die EEG-Resultate: Wer die Vorlesung online verfolgte, zeigte in seiner Gehirnaktivität Hinweise auf härtere Arbeit, die müde macht. Auch die EKGs liessen ähnliche Schlüsse zu.

Das Fazit: "Eine wichtige Schlussfolgerung unserer Studie ist, dass Videokonferenzen als mögliche Ergänzung zur persönlichen Interaktion, aber nicht als Ersatz betrachtet werden sollten." Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Studie in einem akademischen Umfeld stattfand und nicht in einer Büroumgebung. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag bei rund 24. (ubi)


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