MTF-Gruppe im «Wettlauf mit der Zeit»


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/01

     

Am 9. Januar platzte die Bombe: IT Reseller Online veröffentlichte die traurige Nachricht vom Ende der MTF-Holding. Sogleich setzte ein Reigen von Erklärungen ein. Die ehemalige Imis verkündete ein MBO, andere Geschäftsstellen liessen auf ITR Online oder in der Lokalpresse verlauten, das Geschäft laufe «normal» weiter. Verfrüht!
Denn noch ist nicht klar, in welcher Form die einzelnen Geschäftsstellen in Zukunft weiterbestehen werden. Der Grund liegt in einer vorrangigen Bankschuld von etwa 30 Millionen Franken der Holding bei einem Konsortium unter Federführung der Bank of Scotland. Die einzelnen Gesellschaften sind in diesen Tagen in Verhandlung mit dem Konsortium, um ihre Aktien zurückzukaufen.
Markus Wullschleger zum Beispiel ist für die Geschäftsstelle Olten zuversichtlich und erwartet eine Lösung «in den nächsten Tagen». Doch auch er bezeichnet die Situation als einen «Wettlauf mit der Zeit». Je länger die Verhandlungen ohne Ergebnis bleiben, desto grösser werden die Probleme mit der Liquidität und dem Image.
Etwas anders sieht die Situation bei MTF E-Solutions (Imis) aus. Sie muss auf die Eröffnung des Konkursverfahrens warten, um sich wieder in die Selbständigkeit retten zu können. Sollte dies nicht gelingen, so will Tobias Nell mit den gleichen Leuten (und Kunden) eine neue Firma gründen.
Als Koordinator und starker Mann wurde Gründervater Helmut May zurückgeholt. Er sieht, wie auch Wullschleger, die Zukunft in einem föderativen Verband von lokalen VARs. Doch die Situation setzt ihm schwer zu: «Es ist grauenvoll.»


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