Die im September angekündigte Übernahme von Figma durch
Adobe ist vom Tisch. Die beiden Software-Anbieter haben sich laut eigenen Angaben einvernehmlich darauf geeinigt, den geplanten Deal abzusagen. Als Grund für die Entscheidung geben die Unternehmen an, dass sie zwar nach wie vor vom Zusammenschluss überzeugt wären, dass es aber keinen Weg gebe, um die erforderlichen Genehmigungen der Europäischen Kommission und der britischen Wettbewerbsbehörde zu erhalten.
Erst vor wenigen Wochen hat die EU-Kommission Adobe Beschwerdepunkte in Hinblick auf die Übernahme vorgelegt ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Demnach könnte die Akquisition den Wettbewerb auf den globalen Märkten für die Bereitstellung interaktiver Produktdesign-Software und anderer kreativer Design-Software beeinträchtigen, so die Bedenken der EU. Figma sei im Markt für die Bereitstellung interaktiver Produktdesign-Tools führend und Adobe der grösste Wettbewerber.
"Adobe und Figma sind mit den jüngsten Ergebnissen der Aufsichtsbehörden nicht einverstanden, aber wir glauben, dass es in unserem jeweiligen Interesse ist, unabhängig voneinander weiterzugehen", sagte Shantanu Narayen, CEO von
Adobe. Dylan Field, Mitgründer und CEO von Figma, ergänzt: "Der Prozess, den wir mit Shantanu, David und dem Adobe-Team durchlaufen haben, hat mich in meinem Glauben an die Vorzüge dieses Deals nur bestärkt, aber in den letzten Monaten ist immer deutlicher geworden, dass die Regulierungsbehörden das anders sehen.“ Man sei enttäuscht über das Ergebnis, wolle nun aber neue Wege finden, um gemeinsam mit Adobe "Innovationen für unsere jeweiligen Communities zu entwickeln".
Die beiden Unternehmen haben bereits eine Aufhebungsvereinbarung unterzeichnet, die alle noch offenen Fragen im Zusammenhang mit der Transaktion regeln soll, einschliesslich der Zahlung einer Aufhebungsgebühr durch Adobe an Figma. Adobe wollte Figma ursprünglich für 20 Milliarden Dollar übernehmen, der Deal sollte im noch laufenden Jahr unter Dach und Fach gebracht werden.
(sta)