Letztes Jahr wurde sie aus der Taufe gehoben, heuer ist sie bereits gestorben: Die Exponet Bern. In Köln findet die Exponet dieses Jahr zum zwölften Mal statt, in Wien zum neunten Mal und Bern muss auf das nächste Jahr hoffen. Im letzten Jahr waren statt der erwarteten 10’000 Besucher nur 7’000 nach Bern gekommen.
Den Standort Bern oder gar die Konkurrenz durch reichlich andere IT-Messen in der Schweiz sieht man dabei nicht als Problem. Pressesprecherin Kerstin Möller findet sogar: «Bern ist durch die dort ansässigen Behörden der ideale Standort.»
Konjunktur ist schuld
Möller macht allein die Konjunktur für die diesjährige Absage verantwortlich. Nur ca. 60 Unternehmen hatten für den 5.-7. März 2002 Standflächen in Bern gebucht. Viele davon waren kleine Unternehmen mit entsprechend bescheidenen Standgrössen.
Zur Durchführung hofft man auf die anziehende Konjunktur, damit man nächstes Jahr wieder ausreichend Standflächen in Bern verkaufen kann. Möller formuliert blumig: «Im Konjunktursturm ist uns das junge Pflänzchen geknickt. Es war einfach die falsche Marktzeit.» Durch die zeitliche Nähe von Internet Expo (Zürich) und Computer (Lausanne) sieht Möller die Exponet allerdings nicht gefährdet, denn «wir sind eine reine B2B-Messe».
Telematik-Tage finden statt
Auch die Berner Telematik-Tage, die letztes Jahr parallel zur Exponet durchgeführt wurden, zogen statt der erwarteten 800 Besucher nur deren 350 an. Trotzdem will es die Bea vom 5. bis zum 7. März noch einmal mit dem Kongress im Bea-Zentrum versuchen. Die drei Tage sind je einem Kongress (Vorträge und Lösungspräsentationen) zu einem aktuellen Thema gewidmet.
5.3.: E-Business Wer macht das Geschäft?
6.3.: E-Health Wer hat die Zukunftsrezepte?
7.3.: E-Government Wer macht heute Staat?
Die Macher sind optimistisch. Für den ersten Tag werden 350 Teilnehmer angepeilt, die zwei folgenden Tage sollen je 150 Teilnehmer nach Bern locken. Ob dies gelingt, wird sich zeigen müssen. Immerhin ist es den Veranstaltern gelungen, nicht nur interessierte Hersteller für die üblichen Präsentationen («Folienschlachten») zu gewinnen, sondern es kommen auch die potentiellen Kunden und Anwender zu Wort. (ava)