VTech will bei Gigaset knapp 200 Mitarbeitende entlassen. Das teilte die Gewerkschaft IG Metall der Redaktion von "iX" mit. Die Stellenstreichungen seien laut dem
Bericht bei einer Betriebsversammlung bekanntgegeben worden, in welcher der neue Investor VTech sein Konzept vorstellte. 109 Mitarbeitenden solle demnach zeitnah gekündigt werden, weitere 80 Beschäftigte werden das Unternehmen mit auslaufenden Befristungen und Renteneintritten verlassen.
Im vergangenen September hatte der deutsche Telefon- und Smartphone-Hersteller Gigaset Insolvenz angemeldet. Nach Monaten der Unsicherheit fand sich mit der Holding-Gesellschaft VTech im Januar ein passender Investor ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Als Käufer tritt Gigaset-Wettbewerber
Snom auf, der bereits seit einigen Jahren zu VTech gehört. "Mit den finanziellen Möglichkeiten von VTech und der Unterstützung des Managements wird es Gigaset möglich sein, die Geschäftsaktivitäten nach der Übernahme fortzusetzen, um nachhaltiges Wachstum und eine gesunde Unternehmensentwicklung sicherzustellen", erklärte VTech-Präsident Hillson Cheung mit der Deal-Verkündung.
Auf die Freude folgt jetzt die Ernüchterung. Mit den knapp 200 betroffenen Mitarbeitenden muss rund ein Viertel der 850 Beschäftigten gehen. "Das ist bitter für
Gigaset, aber auch bitter für Bocholt", erklärte der Gewerkschaftsvertreter Benjamin Pankow laut "iX". Die betroffenen Beschäftigten können laut IG Metall in eine Transfergesellschaft wechseln. Allerdings mangele es an Ausstattung und die Dauer sei deutlich zu kurz, moniert die Gewerkschaft. Noch ist nicht klar, was die Entlassungen für den Produktionsstandort in Deutschland bedeuten.
(sta)