AliExpress ist im Rahmen des Digital Services Act (DAS) ins Visier der EU-Kommission geraten. Als "Very Large Online Platform" (VLAP) unterliegt der chinesische Online-Marktplatz, der zur
Alibaba Group gehört, besonderen Anforderungen an die Prüfung vertriebener Waren und Inhalte. Die jetzige Untersuchung soll sich laut der EU vor allem auf potenziell gesundheitsgefährdende Produkte wie beispielsweise gefälschte Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, aber auch pornografisches Material und den entsprechenden Schutz von Minderjährigen konzentrieren. Dabei steht die Frage im Raum, ob AliExpress den Vorgaben nachkommt, die Verbreitung illegaler Inhalte zu unterbinden, auch über sogenannte "Hidden Links" und über Influencer im Rahmen von Affiliate-Programmen.
Das formelle Verfahren fusst vorerst nur auf einem Verdacht, erlaubt es der Brüsseler Behörde jedoch, den Marktplatz genauer unter die Lupe zu nehmen. "Nach der förmlichen Eröffnung des Verfahrens wird die Kommission weiterhin Beweise sammeln, zum Beispiel durch zusätzliche Auskunftsersuchen, Befragungen oder Nachprüfungen", heisst es in einer
Mitteilung der Kommission. Sie zählt AliExpress seit dem 25. April 2023 zu den VLOPs. Die Plattform hat demnach allein in der Europäischen Union rund 104,3 Millionen monatliche Nutzer.
Erst vor wenigen Tagen haben Zahlen der GfK und des Handelsverband Swiss aufgezeigt, dass die Bedeutung chinesischer Händler wie AliExpress und Temu auch in der Schweiz weiter zunimmt. Entsprechende Anbieter würden sich den Schweizer Markt mittlerweile ganz genau anschauen, wie Bernhard Egger, Geschäftsführer des Handelsverband Swiss, erläuterte (mehr lesen Sie
hier). Hiesige Händler müssten sich daher mit der starken Konkurrenz aus dem Ausland befassen.
(sta)