EU verhängt Strafe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple
Quelle: Depositphotos

EU verhängt Strafe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple

Die Europäische Kommission hat an Apple ein Exempel statuiert und den Tech-Konzern wegen kartellrechtswidriger Geschäftspraktiken mit einer Busse in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Hintergrund ist eine Klage von Spotify.
7. März 2024

     

Unerfreuliche Post für Apple: Die Europäische Kommission hat gegen den Konzern wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung im Musikstreaming-Bereich den grossen Hammer herausgeholt. Sie brummt Apple eine rekordverdächtige Busse in Höhe von 1,8 Milliarden Euro auf, wie der offiziellen Seite der EU zu entnehmen ist. Die Wettbewerbshüter argumentieren, dass die Bestimmungen von Apple weder notwendig noch angemessen gewesen seien. Gemeint ist die Praktik, dass Dritthersteller nicht auf alternative Abo-Käufe ausserhalb des App-Stores hinweisen dürfen und aus der Abo-Erlösen eine Provision von 30 Prozent an Apple fliesst.

Abgestraft wird Apple wegen unlauteren Handelsbedingungen. Da das Vorgehen rund zehn Jahre andauerte und Apple im Verlauf des Verfahrens Falschaussagen machte, hält die EU-Kommission die hohe Busse von 1,8 Milliarden Euro angesichts der weltweiten Umsätze von Apple gerechtfertigt. Die EU möchte mit der Strafe aber auch eine abschreckende Wirkung erzielen, wie sie schreibt. Europa will Apple, aber auch Tech-Konzernen allgemein, ein Warnsignal senden, was passieren kann, wenn man sich nicht an die geltenden Vorschriften hält.


Den Stein ins Rollen gebracht hatte Spotify im Jahr 2020 mit einer Beschwerde bei der EU-Kommission. Die Schweden zeigen sich über das Urteil gegen Apple hocherfreut und planen nun, Aboverkäufe und Aktionen über die eigene Webseite in den iOS- und iPad-Apps anzubieten, wie Spotify gegenüber "The Verge" erklärt. (dok)


Weitere Artikel zum Thema

Apple erlaubt alternative App Stores in der EU - Schweiz bleibt aussen vor

26. Januar 2024 - Mit der kommenden iOS-Version 17.4 lässt Apple alternative App Stores in der EU zu, um dem Gesetz über digitale Märkte zu entsprechen. Für die Schweiz gilt die Regelung als nicht EU-Land allerdings nicht.

Apple droht Steuer-Nachzahlung in Höhe von 13 Milliarden Euro

9. November 2023 - Die EU forderte 2016, dass Irland von Apple eine Milliarden-Steuernachzahlung einfordern soll. In einem Urteil ging Apple 2020 zwar als Sieger hervor, doch nun obliegt dem Europäischen Gerichtshof, ob der Fall neu aufgerollt wird.

EU-Kommission eröffnet Untersuchung gegen Microsoft

27. Juli 2023 - Die Wettbewerbsbehörden der EU haben eine offizielle Untersuchung gegen Microsoft eingeleitet. Überprüft wird, ob der Software-Konzern mit der Integration von Teams in Microsoft 365 sowie Office 365 den freien Wettbewerb behindert.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER