Airbus hat dem Kauf der Cybersecurity-Sparte BDS (Big Data and Security) vom angeschlagenen IT-Dienstleister Atos eine Absage erteilt. In einer knappen Mitteilung des Konzerns heisst es nur: Nach sorgfältiger Prüfung aller Aspekte einer möglichen Übernahme des Geschäftsbereichs BDS habe man beschlossen, die Gespräche mit Atos über diese potenzielle Transaktion nicht weiterzuführen. Detaillierte Gründe nennt Airbus nicht.
Es ist eine weitere Hiobsbotschaft in einer Serie schlechter Nachrichten für den IT-Dienstleister, der aktuell tief in der Krise steckt. Erst vor knapp zwei Wochen meldete
Atos, dass die Gespräche mit der Investmentfirma EP Equity Investment (EPEI) zum Verkauf von Tech Foundations gescheitert seien ("Swiss IT Reseller"
berichtete). EPEI wollte im Rahmen der Akquisition gegebenenfalls 1,9 Euro der Atos-Schulden übernehmen. Vom jetzt abgesagten BDS-Kauf versprach sich der IT-Dienstleister wiederum 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro.
Atos hatte Anfang des Jahres über die Verhandlungen mit Airbus informiert. Im Zuge der jetzigen Absage will das Unternehmen die neue Situation und strategische Alternativen prüfen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die für Mittwoch angesetzte Veröffentlichung der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 werden in die "nahe Zukunft" verschoben.
Atos hat Milliardenschulden angehäuft und sucht aktuell Wege, um diese zu tilgen. Eine grosse Hoffnung lag bis zuletzt auf dem Verkauf der BDS-Sparte. Zudem befindet sich der IT-Dienstleister in Verhandlung mit Banken rund um die Refinanzierung der Schuldenlast (mehr lesen Sie
hier). Allerdings soll sich mit der Crédit Agricole bereits einer der Hauptkreditgeber aus den Gesprächen zurückgezogen haben.
(sta)