HP bringt sich für KI-Zeitalter in Stellung
Quelle: SITM

HP bringt sich für KI-Zeitalter in Stellung

HP hat Schweizer Kunden Anfang Juni zum Solutions Day in Zürich geladen: Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen des Megatrends KI, der auf kurz oder lang das gesamte Portfolio des Herstellers durchdringen soll.
11. Juni 2024

     

"Alle zehn Jahre gibt es in der IT-Industrie eine revolutionär neue Technologie", begrüsste Schweiz-Geschäftsführer Peter Zanoni am 5. Juni die rund 200 Gäste zum HP Solutions Day 2024 in der Giesserei Oerlikon. PC, Internet, Mobiltelefonie, Cloud – und jetzt Künstliche Intelligenz. "Wir glauben, dass wir wieder am Anfang von einer solchen Transformation stehen", so der Managing Director. Denn das Zeitalter der KI breche an. "Und als HP wollen wir eine führende Rolle bei der Gestaltung von KI übernehmen."


Wichtige Voraussetzung: Künftig werden KI-Modelle laut Zanoni nicht mehr allem voran in den Clouds der Digitalriesen betrieben. Im Gegenteil. Viel mehr biete es Kosten-, Performance- sowie datenschutzrechtliche Vorteile, kleinere Modelle direkt auf dem Endgerät laufen zu lassen. Das ermöglicht eine latenzfreie Verarbeitung, erhöht die Sicherheit – und befeuert nicht zuletzt den Bedarf nach PCs mit dedizierter NPU, einem auf KI-Berechnungen spezialisierten Prozessor, über den immer mehr neu vorgestellte Modelle verfügen. Und schon jetzt führe HP das umfangreichste AI-PC-Portfolio am Markt, bekräftigt Zanoni.

"Am Anfang der Reise"

Die Analysten von Gartner prognostizierten kürzlich, dass bis 2026 100 Prozent der verkauften PCs im Unternehmensumfeld AI-PCs sein sollen. Peter Zanoni äussert sich auf Rückfrage hingegen noch etwas verhaltener, wie schnell und wie umfassend die Marktdurchdringung erfolgen wird. "Wir stehen noch ganz am Anfang dieser Reise", erklärt der Managing Director. Doch die Nachfrage nach entsprechenden Modellen und vor allem nach der KI-Technologie im Allgemeinen sei im Markt schon heute da. Vor allem im Enterprise-Umfeld, doch auch KMU-Kunden würden bereits an passenden Use Cases arbeiten und grosses Interesse zeigen.


Eine Alternative zu dieser KI-zentrierten Zukunft scheint es ohnehin kaum zu geben: "Wenn Sie KI nicht adaptieren, dann konkurrieren Sie irgendwann mit KI", unterstrich Romaric Decoene, Distinguished Technologist Workplace Services bei HP, in seinem Vortrag. Laut Decoene ist der um KI verstärkte PC nicht mehr nur reines Arbeitswerkzeug, sondern leistungsfähige Erweiterung der Nutzerinnen und Nutzer, die beispielsweise den Kontext einer Situation oder auch Anwendungsmuster erkennen kann und entsprechend auf diese reagiert. "Und wir bei HP wollen KI nicht einfach nur adaptieren, wir wollen führend sein", bekräftigte auch Decoene den Anspruch des Herstellers.

Neue Plattform

Und so hat es sich HP in Oerlikon natürlich nicht nehmen lassen, sein umfangreiches KI-Portfolio zu präsentieren, um den Anwenderinnen und Anwendern einen ersten oder auch zweiten Eindruck zu verschaffen, was hardwareseitig mit der Technologie bereits möglich ist. Vor allem sind das natürlich die AI-PCs von HP mit NPU-Rechenleistung. Aber auch Drucker sollen künftig von Künstlicher Intelligenz profitieren, beispielsweise selbstständig die ideale Druckeinstellung für das aktuelle Papierformat wählen, ohne vorangegangene Testdrucke. Die Kollaborationslösungen von Poly erkennen wiederum automatisch aktuelle Sprecher und passen den Bildausschnitt an die jeweilige Umgebung an, ohne beispielsweise das ganze heimische Wohnzimmer im Hintergrund einzublenden.


Zudem rüstet HP auch im Software- beziehungsweise Services-Bereich auf. Neu ist die bereits vor einigen Wochen angekündigte Workforce Experience Platform (WEX). Die Fleet-Management-Lösung erlaubt das Verwalten von Tausenden Geräten im Unternehmen, hardwareagnostisch und natürlich KI-basiert. WEX erstellt personalisierte Technologievorschläge für Mitarbeitende auf Basis ihres jeweiligen Nutzungsverhaltens, sorgt automatisiert für Updates und somit für Sicherheit und soll so letztlich die Total Costs of Ownership (TCO) spürbar senken. Das bietet auch für Channel-Partner Potenzial. Ihnen verspricht HP umfangreiche Schnittstellen, um eigene Tools und Value-added-Services an der WEX-Plattform anzudocken.

Von Anfang an dabei

Aber auch unabhängig von WEX gilt, dass KI für das Partnernetzwerk des Herstellers eine gewaltige Chance eröffnet, wie Peter Zanoni im Gespräch unterstreicht. Zusammen mit dem Supportende von Windows 10 sowie der bald anstehenden Erneuerungen von während der Pandemie angeschafften Geräten sei die Technologie einer der wichtigsten Treiber im Hardware-Geschäft. Diese Chance zu nutzen, gelinge aber nicht von heute auf morgen und setze die nötigen Fachkenntnisse voraus. Daher investiert der Hersteller aktuell, schult Partner und baut gemeinsam Know-how auf. "Das vermitteln wir jetzt. Wir trainieren, wir inspirieren", sagt der Managing Director. "Ich kann nur raten, von Anfang an dabei zu sein, anstatt gegebenenfalls abgehängt zu werden."

Letztlich hat der Solutions Day in Oerlikon unterstrichen: HP bringt sich mit Schwung für das KI-Zeitalter in Stellung – bis hin zum fahrenden Robo-Drucker namens Site Print, der Grundrisse autonom auf den Boden von Baustellen übertragen kann. Und auch Partner wie Microsoft und Intel nutzten die Veranstaltung, um unter den anwesenden Kunden ordentlich für das Potenzial der technologischen Revolution zu trommeln. "Das ist eine Chance, keine Bedrohung", ist Peter Zanoni überzeugt. Jetzt gelte es für Anwenderinnen und Anwender, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die richtigen Personen im Unternehmen zu identifizieren, die individuelle Lösungen vorantreiben können. Zuvor war das laut dem Manager vor allem die IT-Abteilung. Spätestens mit ChatGPT habe sich diese Rolle aber geändert und verschoben. Nun seien auch die Fachabteilungen am Zug, KI in die Praxis zu übersetzen.


Ob aber kurzfristig jeder Mitarbeitende einen KI-PC mit dedizierter NPU benötige? "Das glaube ich nicht", erklärt Zanoni. Aber KI stecke bei HP eben nicht nur in den PC-Modellen, sondern ziehe sich mittlerweile durch das gesamte Portfolio – vom Drucker bis hin zu komplexen Softwarelösungen wie WEX. Auf diesem Weg will das Unternehmen unterstreichen, dass man eben nicht mehr nur reiner Hardware-Hersteller, sondern mittlerweile "Der Workplace-Anbieter" sei. Denn die "Kundenanforderungen haben sich verändert und darauf wollen wir reagieren", konstatiert Zanoni gegenüber "Swiss IT Reseller". (sta)


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